Verfemte Musik

28. Juli 2022, 13:00

Emmerich Kálmán, Walter Arlen, Hans Gál, Alexander von Zemlinsky - nur ein paar Namen in der langen Reihe jüdischer Komponisten oder Sängerinnen, die ihre Heimat Österreich als Verfolgte der NS-Diktatur verlassen mussten, um sich auf den Weg in eine höchst ungewisse Zukunft im Exil zu machen. Nach Großbritannien, in die USA oder auch nach Shanghai - während des Zweiten Weltkrieges der einzige Hafen weltweit, wo Flüchtlinge ohne Visum einreisen konnten.
Nur wenige von ihnen konnten im Exil an ihre oft brillanten künstlerischen Erfolge anknüpfen, die meisten litten unter Entfremdung, Arbeitsverboten und Armut oder wurden gar als enemy aliens interniert.

Die Wiener Forschungsstelle "Exilarte" hat 2016 damit begonnen, Leben und Werk dieser oft vergessenen Künstler:innen österreichischer Herkunft aufzuarbeiten. Das Zentrum für verfolgte Musik, angesiedelt bei der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw), stellt nicht nur musikhistorische Ausstellungen und Nachlässe zusammen. Im Mittelpunkt steht die Absicht, einst zum Schweigen gebrachte Musik wieder zu Gehör zu bringen. Dazu gehören Konzertaufführungen im In- und Ausland, eine eigene CD-Reihe und eine Notenedition, damit Orchester wissen, wo die häufig in alle Winde zerstreuten Notenausgaben überhaupt zu finden sind.

Die Redaktion freut sich über Ihre Beteiligung am Gespräch: telefonisch während der Sendung unter 0800 22 69 79 (kostenlos aus ganz Österreich) oder per Mail unter punkteins(at)orf.at.

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• Punkt eins