Michelangelo Buonarotti, gemalt von Bartolomeo Passarotti

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"Mein Feuer brennt noch in der Eiseskälte"

"Mein Feuer brennt noch in der Eiseskälte"
Über Michelangelo
Von Nikolaus Halmer

Bereits zu Lebzeiten hatte Michelangelo den Status eines Künstlers, der von einer "himmlischen Schöpferkraft" geleitet wurde. Der Maler der Monumentalfresken der Sixtinischen Kapelle, der Bildhauer, der Statuen wie" David" oder die "Pietà" schuf und der Architekt des Petersdoms wurde zu einem Mythos des Einzigartigen stilisiert, der in der akademischen Kunstgeschichte einen zentralen Stellenwert einnahm.

Der in Berlin lehrende Kunsthistoriker Horst Bredekamp hat eine umfangreiche Studie über Michelangelo vorgelegt, in der er detailliert dessen leidenschaftliches Schaffen und Leben beschreibt. Bredekamp legt großen Wert auf den rebellischen Charakter von Michelangelo, der sich gegenüber seinen mächtigen päpstlichen Auftraggebern respektlos verhielt und darauf bestand, seine künstlerischen Impulse kompromisslos umzusetzen. Das facettenreiche Porträt, das der Kunsthistoriker entwirft, zeigt auch den melancholischen und vereinsamten Künstler, als der sich Michelangelo in den Sonetten präsentiert, die Rainer Maria Rilke übersetzte.

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