Komponistinnen! - 23 Porträts über Musik und (Frauen) Leben

9. August 2022, 16:55

Schon in der Kindheit begann Gloria Coates, geboren 1938 in Wisconsin, zu musizieren, zu singen, auf dem Klavier zu improvisieren und zu komponieren, aber erst durch den Unterricht bei dem russischen Exilanten, dem Komponisten und Pianisten Alexander Tscherepnin in Chicago, lernte sie, ihre Kompositionen aufzuzeichnen. Obwohl Coates bereits als Vierzehnjährige einen "national composition contest" gewann, bezeichnete sie sich lieber als Performerin, Sängerin und Schauspielerin. "Ich hatte keine Idee davon eine Komponistin zu sein, denn ich kannte keine Komponistinnen. Mich Komponistin zu nennen, machte mir Angst, denn es hätte bedeutet mich der absoluten Einsamkeit zu ergeben."
Seit 1969 lebt und arbeitet sie in München.
Erst die Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg brachte ihr die Erkenntnis, Komponistin zu sein; sie rettete ihre Autographen aber nicht sich selbst an einen sicheren Ort. In ihrem großen Oeuvre nehmen 16 Sinfonien den Schwerpunkt ein. Sie ist eine Pionierin; erst im Jahr 1980 konnte sie erreichen, dass ihre Sinfonie Nr. 1 (Music on Open Strings) 1980 in dem renommierten Forum für Gegenwartsmusik, ,musica viva', des Bayerischen Rundfunks als erstes Werk einer Frau überhaupt gespielt wurde.
Ihr Weather Report - die Vertonung des Wetterberichts, der den Abwurf der Atombombe in Hiroshima möglich machte - ist eine der bewegendsten Friedenskompositionen.Wie viele Komponistinnen, arbeitete auch Gloria Coates an einem Netzwerk für Komponistinnen, das deutsche Kolleginnen mit den US-amerikanischen verband.

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