David Card

David Card - AP/NOAH BERGER

Dimensionen

Der Arbeitsmarkt als "natürliches" Experiment

Der Arbeitsmarkt als "natürliches" Experiment
Der Wirtschafts-Nobelpreis 2021
Von Marlene Nowotny

Gesetzlich festgelegte Mindestlöhne gehören zu den großen Streitpunkten der Wirtschaftspolitik: Die einen wollen damit Ausbeutung und Lohndumping verhindern, die anderen befürchten das Abwandern ganzer Branchen in Billiglohnländer und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Ein Dissens, der auch die Wirtschaftswissenschaften fordert. Groß angelegte Experimente, in denen ein Teil der Beschäftigten Mindestlöhne erhält und der andere Teil nicht, wären wohl aus Sicht der Probandinnen und Probanden untragbar.

Den Preisträgern des Preises der Schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften 2021 im Gedenken an Alfred Nobel ist es gelungen, diese Pattstellung zu umgehen. Die Arbeitsökonomen David Card, Joshua Angrist und Guido Imbens konnten Methoden entwickeln und anwenden, um Vorgänge am Arbeitsmarkt zu analysieren und die kausalen Zusammenhänge in nicht-naturwissenschaftlichen Disziplinen aufzeigen. Neben Mindestlöhnen gehören auch die Auswirkungen von Zuwanderung oder Bildungsmaßnahmen auf den Arbeitsmarkt zu ihren Forschungsschwerpunkten.
(Wh. v. 9.12.2021)

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