Religion aktuell
Frank-Walter Steinmeier, Papst nicht amtsmüde, Causa Zen
Steinmeier bei Weltkirchenrat +++ Schönborn: Papst nicht amtsmüde +++ Kritik am Vatikan wegen "Causa Zen"
1. September 2022, 18:55
1. Steinmeier bei Weltkirchenrat
Bei der Eröffnungsrede des sogenannten Weltökumenetreffens in Karlsruhe hat der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gestern (31. August 2022) die Führung der russisch-orthodoxen Kirche in scharfer Form für deren Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kritisiert. Und er ging auch indirekt auf Bestrebungen einiger Kirchen ein, in der Vollversammlung eine Erklärung zu verabschieden, in der Israel für seinen Umgang mit dem Palästinenserkonflikt verurteilt und als "Apartheit-Staat" bezeichnet würde.
Dass die Erklärung gegen Israel beschlossen wird, gilt als unwahrscheinlich, da alle Entscheidungen von allen Delegationen gebilligt werden müssen, und schon allein die deutschen Kirchen sicher nicht zustimmen werden. - Gestaltung: Martin Gross
2. Schönborn: Papst nicht amtsmüde
Zwei Tage lang hat, wie berichtet, Anfang der Woche im Vatikan die Vollversammlung aller Kardinäle zur Reform der vatikanischen Verwaltung, der sogenannten Kurienreform, getagt. Von intensiven und guten Diskussionen, in denen es um die Umsetzung der Reform gegangen sei, berichtet der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, der im Übrigen Papst Franziskus - entgegen allen Rücktrittsgerüchten - keineswegs amtsmüde erlebt hat. Ein Bericht von Andreas Mittendorfer.
3. Kritik am Vatikan wegen "Causa Zen"
Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat in einem Zeitungsinterview den Vatikan scharf für sein Schweigen zur Causa Zen kritisiert. Kardinal Joseph Zen, früherer regimekritischer Bischof von Hongkong, war im Mai festgenommen und angeklagt worden. An der jüngsten Kardinalsversammlung nahm er nicht teil. Niemand habe dort das Problem des 90jährigen angesprochen, kritisierte Müller.
Er glaube, es gebe auf Seiten des Heiligen Stuhls politische Gründe, die solche Initiativen verhindern würden. Zudem sei seiner Meinung nach, "die Angst offensichtlich, sich bei einem solchen Thema, das mit den Beziehungen zu China zu tun hat, einzumischen ". Kardinal Zen hatte zunehmend auch den Vatikan für seine allzu diplomatische Haltung der chinesischen Regierung gegenüber kritisiert.
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