ein Analphabet schreibt in ein Heft.

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Journal-Panorama

Buchstäblich verloren: Analphabetismus in Österreich

Immer mehr Menschen tun sich schwer mit den Kulturtechniken Lesen und Schreiben. Gestaltung: Ursula Theiretzbacher

Fast eine Million Menschen in Österreich sind zumindest funktionale Analphabeten, können also nicht sinnerfassend lesen oder richtig schreiben. Das hat 2012 die bisher einzige umfassende, von der OECD durchgeführte Studie zum Analphabetismus in Österreich ergeben. 60 Prozent der Betroffenen sind in Österreich geboren, haben neun Jahre Pflichtschule absolviert und verfügen dennoch über eine nur rudimentäre Lese- und Schreibkompetenz.
Das Leben von Analphabet/innen ist ein schambesetzter Hürdenlauf durch einen Alltag, der von Schriften und Vorschriften geprägt ist: Fahrpläne, Speisekarten, Beipacktexte sind für sie ebenso problematisch wie das Entziffern von Verträgen oder das Ausfüllen von Formularen. Die Pandemie mit vielen Unterrichts-Unterbrechungen wird das Problem noch verstärken, sind sich Bildungsexpert/innen sicher. Hilfe für Analphabeten bieten technische Tools wie Vorlesefunktion, Sprachsteuerung oder andere Services, die für blinde Menschen gedacht sind - nur, ist das sinnvoll?

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