Mutter Teresa

7. September 2022, 06:56

Armut ist in Indien überall sichtbar - der größere Teil der Bevölkerung lebt ungesichert und unter jedem Existenzminimum. In Millionenstädten wie Mumbai oder Kolkata - der Wirkungsstätte von Mutter Teresa - leben und sterben immer noch Menschen am Gehsteig und in der Gosse.

Wie Mutter Teresa sind tausende christliche Ordensleute und Laien bemüht, wenigstens die schlimmste Armut zu lindern, Kranke zu betreuen und Kindern Lebenschancen zu geben. Dass Mutter Teresa und ihr Dienst an den Armen ab 1968 international Aufmerksamkeit fand, lag an dem britischen Fernsehjournalisten Malcolm Muggeridge. Es war die Zeit des Kalten Kriegs und des Ost-West-Konflikts.

Die karitative Tätigkeit von Mutter Teresa, der "Heiligen der Gosse", wie sie bald genannt wurde, war für den ehemaligen Geheimdienstmann und engagierten Anti-Kommunisten eine starke Stimme gegen alle sozialistischen Utopien. Vor allem aus den USA kamen dann bald Spenden in Millionenhöhe. Immer mehr Freiwillige, vor allem aus dem globalen Norden, kamen nach Kolkata, um einige Tage, Wochen oder Monate mitzuhelfen. Prominente - darunter die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi oder auch Prinzessin Diana - suchten die Freundschaft mit der einfachen Nonne.

1979 erhielt Mutter Teresa den Friedensnobelpreis für ihr unermüdliches Engagement für die Kranken und Ausgestoßenen. Dass sie dann in Oslo und auch anderswo ein vehementes Plädoyer gegen die Abtreibung hielt oder 1996 die irische Bevölkerung aufrief, gegen die Einführung der Ehescheidung zu stimmen, gehört ebenso zur Geschichte von Mutter Teresa wie ihre Freundschaft mit Papst Johannes Paul II. Beide standen sie der Moderne kritisch gegenüber.

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• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler