Mutter Teresa, 1966

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Gedanken für den Tag

Mutter Teresa

Die Religionswissenschaftlerin und Publizistin Ursula Baatz über die "Heilige der Finsternis" anlässlich deren 25. Todestages

Es war ein Staatsbegräbnis mit militärischen Ehren, das der indische Staat für Mutter Teresa bereitet hat. Vertreter und Vertreterinnen des Diplomatischen Korps, der Hindu-Traditionen, des Islam, des Buddhismus und der Parsen haben daran teilgenommen. Fernsehstationen übertrugen weltweit die Zeremonie aus Kalkutta - auch der ORF.

Mutter Teresa war am 5. September 1997 gestorben und wurde eine Woche später auf ihren Wunsch im Mutterhaus beigesetzt. Der schlichte steinerne Sarkophag, der in einem Saal im Obergeschoß des Mutterhauses ihres Ordens, der Missionarinnen der Nächstenliebe in Kalkutta steht, ist das Ziel von Pilgernden aus allen Teilen der Welt.

Ihre Nachfolgerinnen führen den Orden in ihrem Geist weiter, die derzeitige Oberin, seit Anfang 2022 im Amt - ist erstmals eine Inderin. Der blauweiße Sari, den Mutter Teresa zu Anfang ihrer Arbeit im Bazar gekauft hatte - weiß ist die Farbe der indischen Witwenkleidung - ist inzwischen zum Kennzeichen des Ordens geworden und seit 2016 als Marke geschützt - denn es gab zu viele, unter anderem eine Bank, die sich das Image der Ordensfrau zunutze machen wollten. Mit besonderer Erlaubnis von Papst Johannes Paul II. wurde sie bereits fünf Jahre nach ihrem Tod 2003 selig und 2013 von Papst Franziskus heiliggesprochen.

Ein Jahr später, 2014, kam in Indien die hindunationalistische Partei BJP mit Ministerpräsident Naredra Modi an die Regierung. Mutter Teresa, die indische Staatsbürgerin war und von der indischen Regierung 1980 für ihre Arbeit die höchste Auszeichnung, den Bharat Ratna, verliehen bekam, wird nun von hindunationalistischen BJP-Funktionären der zwangsweisen Konversion von Hindus zum Christentum beschuldigt, und die Arbeit des Ordens von Mutter Teresa von Seiten öffentlicher Stellen erschwert. Trotz dieser Hindernisse setzen die Missionarinnen der Nächstenliebe das Projekt Mutter Teresas, den Ärmsten der Armen zu helfen, unbeirrt fort.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Marin Marais 1656 - 1728
Gesamttitel: TOUS LES MATINS DU MONDE / Original Filmmusik
Titel: Sonnerie de Sainte Genevieve du Mont de Paris - für Violine, Viola da gamba, Cembalo und Theorbe
Anderer Gesamttitel: DIE SIEBENTE SAITE
Solist/Solistin: Jordi Savall
Solist/Solistin: Pierre Hantai
Solist/Solistin: Rolf Lislevand
Solist/Solistin: Fabio Biondi
Länge: 07:52 min
Label: Alia Vox AV 9821

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