Valongo Wharf, in Rio de Janeiro.

AFP/MAURO PIMENTEL

Journal-Panorama

Sklaverei in Brasilien: Das Erbe von Rio de Janeiro

Nach Brasilien wurden mehr Sklaven verschleppt als in die gesamten USA. Der Menschenhandel wird bis heute heruntergespielt. Gestaltung: Anne Herrberg (ARD)

Rio de Janeiro, Stadt des Samba und des Karnevals, war einer der größten Sklavenhäfen der Welt. Sklaven verluden die Reichtümer Brasiliens auf Schiffe, pflegten die Kinder der europäischen Kolonialherren, schufteten auf Kaffeeplantagen und bauten Paläste. Doch bis heute wird der Menschenhandel in Rio heruntergespielt und als eine Art humaneres Gegenstück zur Sklaverei in den US-Südstaaten verklärt. Eine Aufarbeitung der Geschichte findet nicht statt. Es gibt kein offizielles Museum in der Stadt; archäologische Fundstätten von Massengräbern, die während der Bauarbeiten zu den Olympischen Spielen ans Licht kamen, bekommen keine Finanzierung und die Militärpolizei, die einst zur Verfolgung flüchtiger Sklav/innen gegründet wurde, zählt bis heute zu den brutalsten Sicherheitskräften der Welt. Gleichzeitig hat sich eine junge Generation Schwarzer Rechte erkämpft, fordert eine Aufarbeitung der Wurzeln des strukturellen Rassismus und drängt in die Politik.

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