Vladimir Putin und Xi Jinping

AFP/POOL/NICOLAS ASFOURI

Betrifft: Geschichte

Drache und Bär

Die wechselvolle Geschichte zwischen China und Russland

mit: Susanne Weigelin-Schwiedrzik vom Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien
und Wolfgang Müller vom Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien

Mit der russischen Ausdehnung Richtung Osten kam es während des 17. Jahrhunderts zu ersten Interessenskonflikten mit dem Chinesischen Reich. 1689 wurden sie im Vertrag von Nertschinsk beigelegt. Es war der erste Vertrag den China mit einem westlichen Land abschloss. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden weitere bilaterale Verträge geschlossen. Nach dem zweiten Opiumkrieg verstärkte sich der Einfluss der europäischen Kolonialmächte auf China. Nutznießer dieser Politik war auch Russland. Nach dem Boxeraufstand im Jahr 1900 besetzte das Zarenreich Teile der Mandschurei. Nach dem offiziellen Rückzug durfte Russland jedoch weiterhin Truppen entlang der Bahnlinie stationieren. Nach der kommunistischen Machübernahme verzichtete die Sowjetunion auf sämtliche vom Zaren erhobenen Ansprüche gegenüber China. Gleichzeitig unterstützte man von Moskau aus den Aufbau einer chinesischen kommunistischen Partei. Während des chinesischen Bürgerkrieges setzte Stalin jedoch auf die nationalistische Kuomintang. Damit wollte er China schwächen und die Sowjetunion als die dominierende Macht etablieren. Nach dem Sieg der chinesischen Kommunisten schlossen, aus Mangel an Alternativen, China und die Sowjetunion einen Freundschaftsvertrag. In der Folge musste die UDSSR Sonderrechte in der gegen Ende des 2. Weltkrieges eroberten Mandschurei aufgeben. 1960 führten ideologische, wirtschaftliche und politische Differenzen zu einem Abbruch der Beziehungen zwischen den beiden kommunistischen Ländern. Das Verhältnis besserte sich erst während der Regierungszeit von Michail Gorbatschow. Nach der brutalen Niederschlagung des Studentenaufstandes auf dem Tiananmen Platz war China von der westlichen Welt weitgehend isoliert. Das nutzte Russland zu einer Verbesserung der Beziehungen. Der NATO Krieg gegen Jugoslawien, die Taiwanfrage, westliche Wirtschaftsembargos sowie der von Russland begonnene Ukraine Krieg ab Februar 2022 haben die beiden Staaten noch weiter zusammengeführt. Gemeinsam schmieden sie an einer geopolitischen Allianz gegen die westliche Vorherrschaft.

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Gestaltung

  • Andreas Wolf