Studenten der Ecole27 sitzen an Computern.

AFP/ERIC PIERMONT

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"Work Pray Code"

1. Wenn die Arbeit zur Religion wird

Die Religionswissenschaftlerin Carolyn Chen dokumentiert, wie im Silicon Valley die Arbeit zunehmend zum zentralen sinnstiftenden Element im Leben wird. Chen hatte eigentlich vor, säkularisierte asiatische Religionspraxen zu untersuchen, etwa Yoga und Meditation. Bei ihren ersten Interviews zum Thema fiel ihr aber auf, dass viele Menschen die Arbeit als Grund nannten, warum sie meditierten oder Yoga betrieben. Daraufhin ging Carolyn Chen der Frage nach, was es bedeutet, wenn die Arbeit zum zentralen Ort für Identität, Gemeinschaft, Sinn oder Zugehörigkeit wird. Und das hat sie mitten in die Tech-Firmen im Silicon Valley geführt, die die Unterordnung des gesamten Lebens unter die Arbeit mit allen möglichen Office Goodies vorgemacht haben. Ein Beitrag von Irmi Wutscher.

2. "Revolutionär sein ohne irgendwas zu revolutionieren"
Ideologiekritik aus dem Valley


Der deutsche Literaturwissenschaftler Adrian Daub kam 2008 an die Stanford Universität im Silicon Valley. Inzwischen ist er dort Professor und hat 2020 unter dem Titel "Was das Valley denken nennt" - über die Ideologie der Techbranche" eine pointierte Kritik an den vermeintlich revolutionären Ideen großer Techfirmen geschrieben. Begriffe wie Content, Kommunikation, Disruption oder Genie, werden regelmäßig bemüht um eigentlich brutale und demokratiepolitisch fragwürdige Geschäftsmodelle zu rechtfertigen. Anna Masoner hat mit Adrian Daub gesprochen.

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Was das Valley denken nennt

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