Ö1 Kunstsonntag: Zeit-Ton extended

Auf Klangreise mit Manu Mayr

Manu Mayr empfiehlt

Die Arbeit mit im ersten Moment mächtig wirkenden Sounds, die sich dann aber doch als fragil und zerbrechlich herausstellen bilden den kompositorischen Ausgangspunkt für das zwölf Stücke umfassende neue Programm von Manu Mayr für 5K HD, das im Auftrag des Festivals Klangspuren entstanden ist, "Aesthetics of collapse" so der Titel, am Freitag vergangene Woche gelangte es zu seiner Uraufführung, wir haben dieses Konzert für Sie aufgenommen und Ihnen den Mitschnitt am vergangenen Donnerstag in Zeit-Ton präsentiert.

Die Erkundung und Verbindung von ganz verschiedenen Klangwelten und Soziotopen steht im Zentrum des künstlerischen Schaffens von Manu Mayr, dessen Hauptinstrument der Bass ist. Neue Musik, experimentelle Elektronik, Improvisation, Jazz, Hip Hop, Pop. Als Solo-Künstler präsentiert Mayr seine eigenen Kompositionen, er ist Mitglied des Studio Dan und der Synesthetic4, spielt als Gastmusiker beim Klangforum Wien und dem Ensemble Phace. Und Manu Mayr hat mehrere Musikformationen mitbegründet, die experimentierfreudige Jazz-Band Kompost 3 etwa, die sich nach dem Dazustoßen der Sängerin Mira Lu Kovac schließlich zu 5K HD erweitert hat, das in der traditionellen iranischen Folklore wurzelnde Ensemble Gabbeh und Schtum, das klanggewaltige Duo mit Robert Pockfuß (E-Bass und E-Gitarre, Effekte).

Dementsprechend groß ist auch das musikalische Spektrum, das sich in diesem Zeit-Ton extended auffächert. Musik von u.a. Fausto Romitelli, Fennesz, James Blake, Missy Elliott, Emptyset, Air, Rihanna und Jakob Schauer hat Manu Mayr mitgebracht. Es gibt heute also neben neuer Musik und experimenteller Elektronik auch Popmusik zu hören. Dazu Mayr: "Das ist mir natürlich schon bewusst, dass wir hier in einem Zeit-Ton sind. Für mich ist aber jeder einzelne Track total stark verbunden mit zeitgenössischer Musik. Auch wenn das jetzt nicht so offensichtlich ist und nur ein Stück dabei ist, für das es tatsächlich eine Partitur gibt, meines Wissens nach. Aber es gibt immer diesen Drang nach etwas Neuem. Das verbindet alle Stücke in dieser Sendung miteinander."

Gestaltung: Susanna Niedermayr

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