Virginia Hill

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Ö1 Kunstsonntag: Tonspuren

Die Femme fatale vom Gaisberg

"Flamingos singen nicht!" - Wie es die "Gangsterbraut" Virginia Hill auf den Salzburger Gaisberg verschlug. Feature von Matthias Haydn

"Memoiren einer Gangsterbraut" heißt die Autobiographie von Virginia Hill. Ihr Mann Hans Hauser hat das Werk 1970 übersetzt, vier Jahre nach ihrem Tod. In dem Buch erzählt die junge Frau, wie sie als mittelloses Kind in Alabama aufwuchs, als Jugendliche nach Chicago zog, dort in verschiedenen Bars arbeitete und zur Liebhaberin gleich mehrerer Mafiabosse wurde. Später übernahm sie selbst den Drogenschmuggel zwischen Mexiko und Kalifornien.

Sie lernte Bugsy Siegel kennen, der die damals wahnwitzige Idee hatte, mit Mafiageldern eine Casino-Stadt in der Wüste von Nevada zu errichten. Dem ersten Hotel gab er den Spitznamen seiner Gespielin: Das "Flamingo" ist bis heute eines der beliebtesten Hotel-Casinos in Las Vegas. Weil er Geld beim Bau veruntreut haben soll, wurde Bugsy Siegel kurz nach der Eröffnung erschossen. Um dem anschließenden Trubel zu entfliehen fuhr Virginia Hill in die Berge von Colorado und verliebte sich dort in ihren Skilehrer, den österreichischen Weltmeister Hans Hauser. Der gemeinsame Sohn Peter Jackson Hauser wurde geboren. Zu dritt zogen sie nach Europa, in das Elternhaus von Hans auf die Zistelalm hoch über Salzburg.

Um ihren aufwändigen Lebensstil aufrecht zu halten, hatte Virginia die Idee ihre einstigen Mafiafreunde zu erpressen. Sie drohte Geheimnisse über sie zu verraten. Vermutlich bezahlte sie diese Idee mit ihrem Leben. Denn auf bis heute mysteriöse Weise starb Virginia Hill im März 1966. Ihre Leiche wurde von einem Passanten in einem Bachbett nahe einem Wanderweg entdeckt. Acht Jahre später kommt auch ihr Mann Hans ums Leben, auf nicht minder mysteriöse Weise - erhängt in einer Salzburger Bar.

Die Geschichte der Virginia Hill, ihres Mannes Hans und des Sohnes Peter Jackson Hauser (er verunglückte 1995 bei einem Autounfall) recherchierte der Salzburger Schriftsteller Peter Blaikner einige Jahre lang. Eine Kurzgeschichte und ein Theaterstück hat er über die Familie bereits geschrieben. Jetzt ist sein Roman "Virginia Hill. Das mondäne Leben einer Gangsterbraut" erschienen.

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