Jemen: Die Waffen schweigen nicht

10. Oktober 2022, 13:00

Anfang Oktober wurde bekannt, dass die seit April geltende Waffenruhe im Jemen nicht mehr verlängert wird. Es war die erste Feuerpause seit Jahren in dem seit 2014 andauernden Konflikt, in dem ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis an der Seite der Regierung gegen die Huthis kämpft, die weiten Teile des nördlichen Jemen kontrollieren. In der Zeit der Feuerpause hatte es keine größeren Militäreinsätze und weniger zivile Opfer gegeben. Nach ihrem Auslaufen kam es wieder zu Artilleriegefechten, etwa in der Provinz Marib. Schon zuvor hatte die Gewalt im Land wieder zugenommen. Millionen Zivilist:innen sind gefährdet, der Krieg ist von schweren Menschenrechtsverletzungen geprägt. In Europa führt das derzeit zu heftigen, in Deutschland auch zu regierungsinternen Debatten über Rüstungsexporte an Saudi-Arabien.

Der UN-Gesandte für den Jemen, der schwedische Diplomat Hans Grundberg, konnte die Entwicklung am Wochenende nur noch "bedauern"; ein Weg zum Frieden sei eine "Verpflichtung gegenüber dem jemenitischen Volk", sagte er. Die Vereinten Nationen haben den Konflikt mit geschätzt rund 380.000 Toten als derzeit "schlimmste humanitäre Krise der Welt" bezeichnet.

Wer sind die Konfliktparteien und die internationalen Akteur:innen? Gibt es eine Aussicht auf Frieden oder wenigstens eine dauerhafte Waffenruhe? Und wie lebt die Zivilbevölkerung inmitten von Kriegsgefahr, Machtmissbrauch und Hungersnot?

Die jemenitisch-schweizerische Politologin Elham Manea, Privatdozentin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich, analysiert die Lage im Jemen zu Gast bei Xaver Forthuber. Reden Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Sendereihe

• Punkt eins

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• Xaver Forthuber