Ausstellungsansicht, "The Peace" von Antonio Canova

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Gedanken für den Tag

Amor und Psyche

Die Kunsthistorikerin Anna Frasca Rath über Antonio Canova anlässlich dessen 200. Todestages

Im Bode Museum in Berlin befindet sich die Tänzerin von Antonio Canova. Schwerelos wirkt diese steinerne Figur, denn sie präsentiert sich uns mitten im Tanz. Zum Klang von zwei Zimbeln, die sie mit ihren Händen in die Luft schwingt. Der Kopf ist leicht zur Seite geneigt, so als ob sie der Musik lauschen würde. Ihre Füße scheinen den Boden kaum zu berühren. Das Kleid bauscht sich in einem virtuosen Schwunge in der Rückansicht. Diese Skulptur wurde für das Palais Razumovsky in Wien geschaffen. Dort wurde sie den Betrachter:innen auf einem drehbaren Sockel präsentiert.

Dieser drehbare Sockel hatte einen besonderen Mechanismus, damit konnte man die steinerne Figur in Bewegung versetzen. Die dynamische Pose wurde durch die Drehung des Sockels also noch verstärkt. Heute haben sich nur sehr wenige dieser Sockel erhalten. Diese Tänzerin war das Herzstück des Canova-Raumes, das war ein Raum im Palais Razumovsky, also im Palais des russischen Botschafters in Wien. Er umfasste neben der Tänzerin auch Gipsabgüsse von anderen Werken Canovas.

Der Raum war eine Hommage an den Künstler, aber gleichzeitig war es auch ein wichtiger Raum für die Repräsentation des Botschafters. Canova war zum Entstehungszeitpunkt der gefeiertste Künstler in ganz Europa und trotz der napoleonischen Kriege war es ihm gelungen, für alle Herrscherhäuser in Europa gleichzeitig tätig zu sein.

Im Herbst des Jahres 1814 war der Raum in Wien vollendet und wurde in voller Pracht der europäischen Elite präsentiert, die zum Wiener Kongress in die Hauptstadt strömte. Zeitgenössische Quellen beschreiben die ausschweifenden Festlichkeiten, die Bälle und die Konzerte, die in dem Palais des musikliebenden Russen stattfanden.

Der Canova-Raum existierte jedoch nur wenige Monate. Schon kurz nach der Fertigstellung in der Silvesternacht desselben Jahres brannte die Räumlichkeit bei einem Feuer aus, und auch die Kenntnis um den Schöpfer der Tänzerin geriet bald in Vergessenheit. Erst Ende der 1970er Jahre tauchte diese Skulptur im Kunsthandel wieder auf. Und es ist wirklich erstaunlich, dass auch in diesem Jahr noch eine weitere Skulptur von Canova aufgetaucht ist, nämlich die schlafende Maria Magdalena, die sich in einer englischen Sammlung wiedergefunden hat.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Giuseppe Verdi 1813 - 1901
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Francesco Maria Piave 1810 - 1876
Vorlage: William Shakespeare 1564 - 1616
Gesamttitel: MACBETH / Oper in 4 Akten / Gesamtaufnahme / 2.Akt 2.Teil, 3.Akt 1.Teil
Titel: 8. Ballettmusik III - Walzer (00:02:46) 3.AKT
Leitung: Giuseppe Sinopoli
Orchester: Orchester der Deutschen Oper Berlin
Solist/Solistin: Mara Zampieri
Solist/Solistin: Renato Bruson
Solist/Solistin: Robert Lloyd
Solist/Solistin: Lucia Aliberti
Solist/Solistin: Neil Shicoff
Solist/Solistin: Claes Hakan Ahnsjö
Solist/Solistin: Petteri Salomaa
Solist/Solistin: Miomir Nikolic
Solist/Solistin: Andreas Schmidt
Solist/Solistin: Ralph Leopold Neubert
Chor: Chor der Deutschen Oper Berlin
Choreinstudierung: Walter Hagen Groll
Länge: 02:46 min
Label: Philips 4121332 (3 CD)

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