Der Schriftzug "#Hass" auf einem Bildschirm

APA/DPA/LUKAS SCHULZE

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Gegenstrategien zu rechter Hetze im Netz

In sozialen Netzwerken befeuern rechte Influencer:innen rassistische und antidemokratische Verschwörungsmythen. Wie kann man diese Radikalisierung im Netz durchbrechen? Sebastian Meissner hat recherchiert. "Digitale Demagogie."

In den letzten Jahren ist in Chats, Foren und sozialen Netzwerken ein dichtes Geflecht aus rechten Influencer:innen und bloggenden Demagog:innen entstanden. Auf ihren Kanälen verbreiten sie antisemitische und antidemokratische Verschwörungsmythen und streuen gezielt Desinformationen.

Einige sprechen offen von einen Info-Krieg, in dem sie sich zu befinden glauben. Als Folge überziehen ihre Follower:innen Andersdenkende mit Hass, Morddrohungen oder sexistischen Kommentaren. Netzwerkbetreiber wie Facebook, Twitter und Google sind zwar durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) verpflichtet, strafrechtlich relevante Beiträge zu melden und zu löschen, allerdings entscheidet darüber oft nicht ausreichend geschultes eigenes Personal.

Telegram als populärer Messenger-Dienst fällt gar nicht erst unter das NetzDG, obwohl es seit Ausbruch der Corona-Pandemie einen starken Anstieg an rechten und rechtsextremen Telegram-Kanälen gibt. Einer der zentralen Prozesse, die zur Radikalisierung im Internet führen, ist das Geschäftsmodell der digitalen Plattformen: die Aufmerksamkeitsökonomie. Je länger User auf Facebook oder YouTube verweilen, desto größer fallen die Werbeeinnahmen aus. Algorithmen belohnen die Verbreitung von toxischen Schlagzeilen, weil diese deutlich mehr Aufmerksamkeit generieren als positive.

So tragen Netzwerkbetreiber dazu bei, dass demokratiefeindliche Erzählungen an Auftrieb gewinnen. Aus Aufmerksamkeitsökonomie wird Desinformationsökonomie. Aus digitalen Kommunikationswerkzeugen werden Radikalisierungsmaschinen. Das Feature beleuchtet, wie rechte Influencer:innen mit missionarischem Eifer bis weit in die Mitte der Gesellschaft vordringen und mit gezielten Medienstrategien Paranoia und Ängste schüren. Zu Wort kommen Akteure, die sich dem wachsenden Hass entgegenstellen und sich für eine effektivere Strafverfolgung und für mehr Courage in der Off- und Online-Welt einsetzen.

Übernahme WDR 2021

Service

Beratungsstelle für Betroffene digitaler Gewalt

Beratung bei sämtlichen Formen von Hass im Netz/Cybergewalt

Beratungsstelle #GegenHassimNetz

App gegen Hasspostings und Hassverbrechen. Kostenlos verfügbare App zum anonymen Melden von Hasspostings oder Hassverbrechen via Smartphone beziehungsweise Tablet

BanHate

Übersichtliche Kurzinformationen zu relevanten Straftatbeständen, Beratungsstellen und (Schutz)Maßnahmen, die man selbst setzen kann

österreich.gv.at

Meldestelle (auch anonym) gegen sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger und nationalsozialistische Wiederbetätigung im Internet

Stopline

Melde - und Beratungsstellen Österreich

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