Kim de l´Horizon ++ Kosovarische Kriegswitwen in "Hive" ++ Rafael Payare aus Venezuela

18. Oktober 2022, 17:09

Beiträge

• Deutscher Buchpreis: Interview mit Kim de l'Horizon
  

  Der deutsche Buchpreis geht erstmals an eine non-binäre Person, wie gestern Abend bekannt wurde: Kim de l`Horizon, geboren 1992 in der Nähe von Bern, erhält die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung. Das Romandebüt "Blutbuch" handelt von der Identitätssuche einer nicht-binären Person, die zugleich dunkle und schmerzhafte Familiengeheimnisse aufspürt.

• Neu im Kino: HIVE
  

  Basierend auf wahren Begebenheiten, rekonstruiert die kosovarische Filmemacherin Blerta Basholli in ihrem Debütlangspielfilm "HIVE" die Lebensgeschichte von Fahrije Hoti. Nachdem die Kosovo-Albanerin ihren Ehemann nach einem Massaker durch serbische Streitkräfte im Dorf Krusha e Madhe am 25. März 1999 als vermisst gemeldet hatte, sah sich die plötzliche Alleinerzieherin gezwungen, eine Genossenschaft zu gründen. Heute beschäftigt sie rund 50 Mitarbeiter*innen und gilt im Kosovo als Gallionsfigur der Emanzipation. Beim Sundance Filmfestival wurde der Film von Blerta Basholli im vergangenen Jahr vorgestellt und mit drei Preisen ausgezeichnet - in Österreich läuft er diese Woche in den Kinos an.

• Dirigent Rafael Payare im Porträt
  

  "El Sistema", so heißt das weltbekannte und weltweit einzigartige Musikausbildungs-Programm in Venezuela, das zahllose Kinder und Jugendliche aus Armut und Kriminalität herausgeholt hat und manche erfolgreiche Karrieren im Klassikbereich ermöglicht hat. Der Dirigent Gustavo Dudamel ist der vielleicht prominenteste Absolvent von "El Sistema" - aber auch sein um ein Jahr älterer Kollege Rafael Payare zählt zu den internationalen Spitzendirigenten aus Venezuela. Ihn konnte man etwa bereits 2015 erstmals am Pult der Wiener Philharmoniker erleben. 2019 wurde er Chefdirigent des San Diego Symphony Orchestra, und erst vor wenigen Wochen übernahm er die selbe Funktion beim Orchestre symphonique de Montréal. Am 23. und 24. Oktober gastiert er für zwei Abende im Wiener Konzerthaus.

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