Weißwangengänse

MARGJE DE JONG

Vom Leben der Natur

Vogelforschung am Limit (2)

Die Verhaltensbiologin Isabella Scheiber erzählt von Weißwangengänsen und deren Überleben in der Arktis.
Teil 2: In Scharen leben lohnt sich

Sie ist schwarz-weiß gefärbt, so laut wie kaum eine andere und Fremden gegenüber überaus aggressiv - die Weißwangengans, auch Nonnengans genannt. Die Tiere sind Brutvögel der Arktis. Sie werden nicht in Unterarten, sondern in drei große Populationen aufgeteilt: in die Russland-, die Grönland- und die Spitzbergen-Population. Dorthin ziehen die Gänse im Frühling in gewaltigen Schwärmen von bis zu 50.000 Tieren.

Im kargen Norden angekommen, bauen die Weißwangengänse ihre Nester häufig an steilen Felshängen und in den Klippen der Meeresküste. Für die geschlüpften Küken wird dieser sichere Nistplatz zur ersten großen Prüfung. Denn ihr Leben beginnt mit einem Sprung in die Tiefe. Bis zu 120 Meter stürzen die Küken die Klippen hinab. Wer dieses Wagnis überlebt, muss mit weiteren Gefahren rechnen, wie mit Wintereinbrüchen im August, mit Polarfüchsen und Eisbären. Ein Leben am Limit.

Seit dem Jahr 2013 erforscht die Verhaltensbiologin Isabelle Scheiber von der Universität Wien Weißwangengänse in Spitzbergen, rund um Ny-Ålesund - einer der nördlichsten Siedlungen der Welt. Dort geht sie den Hormonhaushalten der Gänse auf die Spur, ergründet die Rhythmen und Zeitmesser der Tiere. Und begibt sich dabei selbst in Lebensgefahr. Die Verhaltensbiologin erzählt von Aussehen, Sozialverhalten, Klippensprüngen und Lebensweisen der Weißwangengänse und über ihre Forschung unter Extrembedingungen.

Service

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GESPRÄCHSPARTNERIN:
Privatdozentin Isabella Scheiber MSc PhD
Universität Wien
Department für Verhaltensbiologie

Sendereihe

Gestaltung

  • Kim Shirin Cupal