Salzkörner

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Salzkonsum +++ Initiative "Reset"


1. Bitte nicht nachsalzen - Wie gefährlich ist Kochsalz für unsere Gesundheit tatsächlich?

Vergangenes Jahr sorgte eine Studie zum Thema Salzkonsum für Aufsehen. Das einprägsame Kürzel dafür: SSaSS. Das Besondere: Die Untersuchung von einem australischen Forschungsteam fand nicht unter Laborbedingungen statt, sondern in der gewohnten Umgebung der Probanden in ihren chinesischen Dörfern. Außerdem wurden die Menschen über einen überdurchschnittlich langen Zeitraum, nämlich fünf Jahre lang begleitet. Die dritte Besonderheit war das Ergebnis: Kochsalzersatz senkt tatsächlich den Blutdruck und damit das Schlaganfall- und Sterberisiko. Um zu überprüfen, ob das auch auf andere Populationen übertragbar ist, wurden nun im Zuge einer Metanalyse 21 Studien zum Thema durchleuchtet. Alle ausgewerteten Datensätze bestätigten die Ergebnisse aus China. Wir nehmen das zum Anlass uns dem Thema Salzkonsum zu widmen. Der Nephrologe Prim. Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Marcus Säemann leitet die 6. Medizinische Abteilung der Klinik Ottakring. Lydia Sprinzl hat mit ihm darüber gesprochen, wie die Niere den Blutdruck steuert und welche Rolle Salz dabei spielt.

2. Österreichweite Initiative "Reset" - Stressbewältigung und Deradikalisierung Geflüchteter durch Psychotherapie

Namhafte teilnehmende Organisationen wie Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Zebra, Hemayat und die Volkshilfe - und ein einprägsamer Projektname für die niederschwelligen Angebote aller zwölf Netzwerkpartner in neun Bundesländern: "Reset". Es geht um Traumatisierung, um Gewalt- und Marginalisierungserfahrungen, die Wurzeln für neue Gewalt und Extremismus sein können. Mit der Initiative "Reset" soll geflüchteten Menschen geholfen werden, die Fähigkeit zur Regulation aggressiver Impulse wieder zu erwerben und zu üben.

"Reset" heißt "Neustart", denn wie bei einem digitalen Gerät lassen sich durch die Option "Reset" Funktionen und Programme, die das System behindern, wieder zurücksetzen. Am Computer nur ein Klick, bei traumatisierten Menschen mit Fluchterfahrung ist dies ein längerer Prozess. Mehr als 810 Betroffenem konnte mit einem Zeitaufwand von etwa zehn Stunden pro Person seit Beginn des vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz finanzierten Projekts vor bald 18 Monaten bereits österreichweit geholfen werden. Nun ist auch die Finanzierung für ein weiteres Jahr gesichert. Ein Beitrag von Maria Harmer.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA

Service

Weitere Infos zum Beitrag über Salzkonsum:

Interviewpartner:

Prim. Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Marcus Säemann
Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie
Leiter 6. Medizinische Abteilung mit Nephrologie und Dialyse der Klinik Ottakring
Montleartstraße 37
1160 Wien
Tel.: +43 1 49150 2608
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Kardiologie.org: Studie: Kochsalzersatz senkt tatsächlich das Schlaganfall- und Sterberisiko
NDR: So wirkt zu viel Salz auf die Gesundheit
Nierenstiftung.de: Die Kochsalz-Kontroverse


Weitere Infos zum Beitrag über "RESET":

Interviewpartnerinnen:

Marion Kremla
Asylkoordination Österreich
Projektleiterin RESET
Burggasse 81/7
1070 Wien
Tel.: +43 1 5321291 13
E-Mail
Homepage

Edita Lintl
Kunst- und körperorientierte Traumatherapeutin bei HEMAYAT
Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende
Sechsschimmelgasse 21
1090 Wien
Tel.: 01 2164306
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Projekt "RESET"
NIPE - Netzwerk für Interkulturelle Psychotherapie nach Extremtraumatisierung
"Movi Kune - gemeinsam bewegen" HEMAYAT

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