AP/ROBERT F. BUKATY
Punkt eins
Bis zum letzten Fisch
Schwierige internationale Verhandlungen um gefährdete Fischbestände. Gäste: Univ.-Prof. i.R. Dr. Gerhard Hafner, ehemaliger Leiter des Instituts für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung, Universität Wien & Axel Hein, Meeresbiologe, WWF Österreich. Moderation: Xaver Forthuber. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79. E-Mails an punkteins(at)orf.at
15. November 2022, 13:00
Seit Jahren warnen Wissenschaftler:innen vor der Überfischung der Meere. Vom Kabeljau im Nordostatlantik bis zum Krill im antarktischen Meer: Bestände, die ohnehin durch die Folgen der Erderhitzung zunehmend gefährdet sind, werden zur Verhandlungsmasse in einer internationalen Schlacht um Fangquoten. Die Jahreskonferenz der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis ging Anfang November weitgehend erfolglos zu Ende, weder konnte über erweiterte Schutzbestimmungen für bedrohte Arten eine Einigung erzielt werden noch über die Errichtung eines Netzwerks von Meeresschutzgebieten.
Bei der North East Atlantic Fishery Commission (NEAFC), wo sich die Anrainerstaaten des Nordostatlantik um eine Aufteilung von Makrelen oder Heringen bemühen, zeigt sich ein ähnliches Bild - mehr gegenseitige Blockade als gemeinsame Anstrengung. Mit dem Brexit verlor die EU einen wesentlichen Teil ihrer Küstengewässer und bekam einen zähen Verhandlungspartner dazu - zwischen den Fronten ist in diesem Fall der beliebte Kabeljau, dessen Bestände sich ebenfalls in jüngster Zeit drastisch reduziert haben. Die EU-Kommission betont zwar stets, ihre Position eng mit den wissenschaftlichen Gutachten abzustimmen. Recherchen zeigen aber, dass in den vergangenen Jahren auf allen Seiten durchwegs weit mehr gefangen wurde als von den Expert:innen empfohlen. Die Industrie sei in den Verhandlungsteams gegenüber Politik und NGOs deutlich überrepräsentiert, heißt es auch. Dazu kommt auch noch die heikle Frage der Zusammenarbeit mit der Fischereigroßmacht Russland in Zeiten von Krieg und Wirtschaftssanktionen sowie der große Bereich der illegalen Fischerei.
Bleibt der Meeresschutz jetzt auf der Strecke, müssen wir auf eine wertvolle Nahrungsquelle in Zukunft verzichten oder beides? Welchen Weg nehmen die Entwicklungen um die Zukunft der Fischerei, was bedeuten sie für die Wirtschaft, die Umwelt und unsere Ernährung? Bei Xaver Forthuber diskutieren der Rechtswissenschaftler und Experte für internationales Seerecht Gerhard Hafner und der Meeresbiologe Axel Hein vom WWF Österreich. Reden Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at
Sendereihe
Gestaltung
- Xaver Forthuber
Playlist
Untertitel: Amandus Ivanschitz
Titel: Sonata A 3 In B_ Violino, Viola Obligato E Basso_ Finale_Allegro
Ausführende: Ars Antiqua Austria
Länge: 06:10 min
Label: Challenge Classics
Untertitel: Amandus Ivanschitz
Titel: Divertimento In C-Dur Für Violine, Viola Und Violoncello_ Adagio
Ausführende: Ars Antiqua Austria
Länge: 04:05 min
Label: Challenge Classics