Grenzzaun im Lager in Guantanamo

AP/ALEX BRANDON

Betrifft: Geschichte

Von den "Campos de Reconcentración" bis zu Guantanamo

Zur Geschichte der Lager und des Lagerlebens in Lateinamerika und in der Karibik
mit: Christian Cwik, Zentrum für Inter-Amerikanische Studien, Karl Franzens-Universität Graz, Generalsekretär der Vereinigung lateinamerikanischer und karibischer Historiker
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller

Bereits die spanischen Konquistadoren und ihre jesuitischen Begleiter sperrten hunderttausende Indigene in Arbeitslager und Reservate in den iberoamerikanischen Kolonien. Ein Ursprung der "Konzentrationslager" des 20. Jahrhunderts findet sich in den "Campos de Reconcentración" der spanischen Kolonalmacht während der kubanischen Unabhängigkeitskriege in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die 1902 errichtete US-Marinebasis in der Bucht von Guantanamo im Osten Kubas diente im Laufe ihrer 120 Jahre langen Geschichte mehrfach als Lager für Kriegsgefangene und feindliche Ausländer (Erster und Zweiter Weltkrieg) sowie für Flüchtlinge (v.a. Haitianer).

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und der darauffolgenden US-Invasion in Afghanistan diente Guantanamo schließlich ab Jänner 2002 als Gefangenenlager vor allem für gefangene Taliban, für mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerkes Al-Qaida und für vermeintliche muslimische Terroristen. Eine ähnliche Geschichte wie "Guantanamo" weisen auch andere Lagerkomplexe in Lateinamerika auf.

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  • Rosemarie Burgstaller