Silhouette eines Rauchfangkehrers

APA/dpa-Zentralbild/Robert Michael

Moment am Sonntag

Rußknecht, Pechkratzer und Glücksbringer

Kehren, Beschliefen, Patschokieren. Tradition, Kulturerbe und Handwerk des Rauchfangkehrer-Gewerbes

Ob aus Schokolade, Metall oder Marzipan oder in der charakteristischen schwarzen Uniform mit weißem Kehrhauberl und Stahlbürste - Rauchfangkehrer zählen zu den beliebtesten Glücksbringern, und das nicht ohne Grund. Ungepflegte Kamine und Feuerstätten sind brandgefährlich, das wusste man bereits im Mittelalter und so wundert es nicht, dass schon vor über 550 Jahren in Wien das Kehren der Rauchfänge per Gesetz zur Pflicht wurde. Auf Nachlässigkeit von Hauseigentümern stand teilweise sogar die Todesstrafe.

Die ersten Rauchfangkehrer waren italienische Bergsteiger, die Arbeit war hart, gefährlich und schmutzig. Schwindelfrei und wetterfest müssen die Rauchfangkehrer:innen auch heute noch sein, auch manche Handwerkstechniken werden nach wie vor ausgeübt - 2019 wurden das Kehren, Beschliefen, Patschokieren und kontrollierte Ausbrennen von Rauchfängen auf die nationale Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Doch die "Rußknechte" von einst sind heute mit modernster Technik ausgestattete Brand- und Umweltschützer - und angesichts der Klima- und Energiekrise gefragt wie nie. Nicht nur als Glücksbringer.

Gestaltung: Barbara Zeithammer

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