Gestrickter Darm

UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM/N. LACKER

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Gestrickte Anatomie

Gebärmutterkrebs, Darm und Spikeprotein aus Wolle

In den Körper kann man nicht hineinsehen - es sei dann, man schneidet ihn auf. Das Erforschen der menschlichen Anatomie wurde erst durch die Sektion, das Öffnen des Körpers, möglich. Ein Vorgang, der bis heute für viele Menschen mit Ekel oder gar Furcht verbunden ist. Immerhin leitet sich "Anatomie" vom griechischen Begriff anatomein für "aufschneiden" und "zergliedern" ab.

Eine Medizinerin schlägt dem Morbiden ein Schnippchen: Sie strickt Organe und Blutgefäße aus Wolle und will damit die Menschen zum Hinsehen animieren. Gestrickte Anatomie sozusagen. Die realitätsgetreuen, dreidimensionalen Objekte von Dr.in Katharina Sabernig veranschaulichen das Innere des Körpers in liebevoller Weise. Als Vorlage dienen der studierten Medizinerin und promovierten Anthropologin anatomische Atlanten.
Mit ihren gestrickten Objekten bewegt sich Katharina Sabernig an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft, sie hinterfragt die Methoden der Darstellungen, Modelle und Visualisierungen, mit denen in der Wissenschaft gearbeitet wird.

Die Ausstellung "gestrickte Anatomie" wird ab Anfang Mai im Zuge der Eröffnung des neuen MED CAMPUS der Medizinischen Universität Graz zu sehen sein. Johanna Steiner hat Katharina Sabernig getroffen.

Service

Interviewpartnerin:

Mag.a Dr.in phil. Dr.in med. Katharina Anna Sabernig
Medizinerin und promovierten Anthropologin
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Info-Links:

Ausstellung 2022 "Gestrickte Anatomie"
Video "Corona Virus and Immune Defence" von Katharina Sabernig
Die Wissenschaft des Strickens
Anatomie - Körperwelten

Sendereihe