Reisende aus China vor Teststation

AP/LEE JIN-MAN

Journal-Panorama

China: Von Null(-Covid) auf Hundert

Vor genau drei Jahren, am 11.1.2020, meldete China seinen ersten Covid-Toten. Die Pandemie wurde in dem Land, in dem sie ihren Ausgang genommen hatte, nach einem heftigen ersten Ausbruch hart bekämpft: Mit Grenzschließungen, Lockdowns, Zwangsquarantäne und digitaler Überwachung wurde das Virus rigoros eingedämmt und die Bevölkerung fast drei Jahre lang massiv eingeschränkt. Die Null Covid-Strategie wurde von Staatschef Xi Jinping zum einzig erfolgreichen Weg gegen die Pandemie erklärt.

Doch damit ist es seit Anfang Dezember schlagartig vorbei. Nach Massenprotesten wurde China von heute auf morgen wieder geöffnet, Aus- und Einreise sind wieder erlaubt, auch die Quarantänepflicht ist gefallen. Die Folge ist eine riesige Infektionswelle. Inoffizielle Schätzungen gehen davon aus, dass sich innerhalb eines Monats eine Viertelmilliarde Chinesinnen und Chinesen mit dem Coronavirus angesteckt haben; anders als in allen anderen Teilen der Welt trifft das Virus auf eine weitgehend ungeschützte Bevölkerung.

Wie nehmen die Menschen in China diese Kehrtwendung auf, wie gut ist das chinesische Gesundheitssystem auf die massive Covid-Welle vorbereitet? Kommt die allmächtige KP dadurch unter Druck? Was bedeutet das alles für die weltweiten Lieferketten, und wie sinnvoll sind Maßnahmen wie PCR-Testungen für Tourist/innen aus China?

Darüber diskutieren:

Josef Dollinger, ORF Peking
Ulrich Elling, Molekularbiologe, Akademie der Wissenschaften
Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Sinologin, Universität Wien

Diskussionsleitung: Birgit Schwarz

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