Lügendetektor

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Radiokolleg

1913 Emotionserkennung

Datenpunkte im Informationszeitalter (1)
Gestaltung: Sarah Kriesche, Anna Masoner, Irmgard Wutscher

Ein Jahr vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges entwickelt ein junger österreichisch-ungarischer Psychologe ein Gerät, das Atmungsphasen und Puls registriert. Vittorio Benussi stellt 1913 an der Universität Graz einen Apparat vor, mit dem er ermitteln will, ob eine Versuchsperson lügt. Er kreiert damit den ersten Lügendetektor oder Polygraphen, ein Gerät also, das körperliche Reaktionen und vermeintliche Gefühle messbar macht. Der Lügendetektor ist nach dem 2. Weltenkrieg bei Polizei und Justiz vor allem in den USA sehr beliebt, bevor er als unzuverlässig eingestuft wird.

Heute ist der Wunsch, Maschinen eine Vorstellung von menschlichen Emotionen einzuprogrammieren, hoch im Kurs. So sollen Computer in der Lage sein, aus subtilen Gesichtsausdrücken, aus der Stimme oder andere Biosignalen herauszulesen, ob Bewerber für einen Job geeignet sind. Sicherheitsbehörden arbeiten mit ähnlichen Systemen, um vermeintliche Kriminalitätsbereitschaft frühzeitig zu erkennen. Können heutige hochgerüstete Systeme tatsächlich viel mehr als Benussis Lügendetektor oder ist die Gefühlsmaterie eine Nummer zu groß für nicht allwissende Maschinen?
Gestaltung: Anna Masoner

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