Gefürchtet wie die Pest: die Musikerdystonie

18. Jänner 2023, 09:45

Professionell zu musizieren ist das Ergebnis von jahrzehntelangem Training des Zusammenspiels von kognitiv erfasster Information, geleiteter Emotion und deren körperlicher Umsetzung, zum Teil in Form von kleinsten Bewegungen. Diese enorme Koordinationsleistung kann durch eine neurologische Störung massiv beeinträchtigt werden: die Musikerdystonie. Dabei funktioniert die Kommunikation zwischen Hirn und Feinmotorik nicht mehr.

Das kann heißen, dass beim Klavierspielen die Finger nicht mehr genau das machen, was sie in stundenlanger Übungsarbeit eintrainiert haben, oder dass die kleinen Muskeln rund um den Mund, die für die Intonation etwa bei Trompeter:innen maßgeblich verantwortlich sind, nicht mehr ansteuerbar sind. Eine Katastrophe für die Betroffenen und es bedeutet nicht selten das Ende der Karriere. Mediziner:innen und Gehirnforscher:innen habe sich intensiv mit diesem Krankheitsbild auseinandergesetzt und neue Therapieformen dafür entwickelt.
Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

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Weiterführende Literatur
Michael S. Benninger, Thomas Murry, Michael M. Johns, "The performer's voice", Plural Publishing 2016 (mit einem Kapitel von Josef Schlömicher-Thier)
Claudia Spahn, "Musikergesundheit in der Praxis", Henschel 2015
Claudia Spahn, Bernhard Richter, Eckart Altenmüller, "MusikerMedizin. Diagnostik, Therapie und Prävention von musikerspezifischen Erkrankungen", Schattauer 2011
Claudia Spahn, Bernhard Richter, Johannes Pöppe, Matthias Echternach, "Das Blasinstrumentenspiel: Physiologische Vorgänge und Einblicke ins Körperinnere", DVD, Helbling 2013
Bernhard Richter, Matthias Echternach, Louisa Traser, Michael Burdumy, Claudia Spahn, "Die Stimme. Einblicke in die physiologischen Vorgänge beim Singen und Sprechen", DVD, Helbling 2017

LINKS
Freiburger Institut für Musikermedizin
Franz Hautzinger
Margarethe Herbert
Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin Hannover
Österreichische Gesellschaft für Musik und Medizin
Stimmzentrum von Dr. Josef Schlömicher-Thier

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