Bevölkerungspanik!

3. Februar 2023, 13:00

Seit dem 15. November 2022 beträgt die Weltbevölkerung offiziell mehr als 8 Milliarden Menschen. Ein Datum, das die Vereinten Nationen so festgelegt haben, denn in Wirklichkeit kann man die weltweiten Geburten und Sterbefälle nicht tagesaktuell tracken. Fest steht: Wir werden mehr, bis Ende des Jahrhunderts könnten es Modellen zufolge über 10 Milliarden Menschen sein.

Gleichzeitig ist sowohl die Geburtenrate als auch das Fertilitätsniveau - die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau - tendenziell im Sinken begriffen. Die Corona-Pandemie brachte eine messbare Abnahme der Lebenserwartung. Das Bevölkerungswachstum verlangsamt sich. Sieht man sich einzelne Länder an, schrumpft die Bevölkerung sogar. Nun haben wir scheinbar die Wahl zwischen Angst vor "Überbevölkerung", Angst vor "Bevölkerungsschwund" oder gar dem xenophoben Narrativ von einem drohenden "Bevölkerungsaustausch". Sind Menschen "Humankapital" gegen den Arbeitskräftemangel, eine Belastung der Ressourcen des Planeten, eine notwendige Stütze von Wirtschaft und Sozialsystemen oder deren Untergang? Oder nicht doch ein Wert an sich?

Die Soziologin und Anthropologin Shalini Randeria beschäftigt sich intensiv mit Fragen der Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit - und macht unter anderem darauf aufmerksam, wie demografische Steuerungsversuche direkt oder indirekt die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen infrage stellen, wie sie nationalen und kolonialen Mustern folgen.

Shalini Randeria ist zu Gast bei Xaver Forthuber und spricht ihm und Ihnen über die Ethik und Sinnhaftigkeit bevölkerungspolitischer Maßnahmen, wie Bevölkerungsentwicklung mit Menschen- und insbesondere Frauenrechten zusammenhängt und was die Debatten darüber über unser Menschenbild offenbaren.

Reden Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Xaver Forthuber