Thomas Wally am Klavier im Wiener Funkhaus

Thomas Wally - ORF/JOSEPH SCHIMMER

Zeit-Ton

Neue Musik auf der Couch: Klingende Scherben

Thomas Wally analysiert das "Streichquartett" von Chaya Czernowin (1995)

"Während einer Reise nach Thailand besuchte ich Wat Arun, den 'Tempel der Morgenröte'. Aus der Entfernung erschien das Bauwerk zunächst als majestätisch-schemenhafter Turm in monolithischer Form. Umso größer war die Überraschung, beim Näherkommen zu entdecken, dass der Turm in Wirklichkeit aus Tausenden von kleinen Keramikscherben bestand." Diese zweifache Wahrnehmungsmöglichkeit des Tempels auf der einen Seite als monolithische Entität und auf der anderen Seite als einer Vielzahl von Scherben, die "komplizierte, filigrane Muster" bildeten, wurde zum Ausgangspunkt für die Komposition des Streichquartetts der 1957 in Haifa geborenen Komponistin.

Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet Chaya Czernowins "Streichquartett" aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann.

Gestaltung: Thomas Wally, Redaktion: Rainer Elstner

Service

Chaya Czernowin
YouTube - Chaya Czernowin — String Quartet with score

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