Cherubinis Cembalosonaten am Fortepiano

15. Februar 2023, 11:30

Während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erlebt die Musik für Tasteninstrumente in der Toskana einen enormen Aufschwung. Unzählige Werke für Fortepiano und Cembalo kommen auf den Markt. Der Grund: Das moderne, aus Florenz stammende Fortepiano erobert die Welt im Sturm, das traditionsreiche Cembalo atmet den Geist großer Genies der Vergangenheit. Viele Komponisten veröffentlichen daher Musik, die auf beiden Instrumenten funktioniert, also "per il clavicembalo o fortepiano" (für das Cembalo oder das Klavier) bestimmt ist.

1780 gehen die "Sei Sonate per il Cimbalo" des gebürtigen Florentiners Luigi Cherubini (1760-1842) in Druck. Und diese erste publizierte Werkserie des Komponisten zeigt auch schon das Können des frühreifen Zwanzigjährigen: Denn obwohl jede der sechs kurzen Sonaten aus zwei Sätzen besteht und einem strengen formalen Rahmen folgt, beeindruckt Cherubini mit überraschender thematischer Vielfalt und breitem harmonischem Stimmungsgehalt.

Ganz im Geist ihrer Entstehungszeit hat der Musiker Simone Pierini die Werke nun auf dem Fortepiano (Johann Haselmann, um 1805) eingespielt. Vergangenheit und Gegenwart reichen sich also die Hände. Fazit: Eine angenehme Abwechslung zu den vielen Klavier-Einspielungen auf dem Markt und eine gut gefüllte Scheibe an charmanten "Häppchen".

Service

Aktuelle Aufnahme:
Album: Luigi Cherubini, Klaviersonaten Nr. 1-6
Mit: Simone Pierini (Fortepiano)
Label: Brilliant Classics

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Sendereihe

• Des Cis

Gestaltung

• Andreas Maurer