Dima Slobodeniouk

Dima Slobodeniouk - MARCO BORGGREVE

Das Ö1 Konzert

Musik rund um einen begabten Prinzen

WDR Sinfonieorchester, Dirigent: Dima Slobodeniouk; Martin Helmchen, Klavier. Franz Liszt: Élégie sur des motifs du Prince Louis Ferdinand de Prusse (arrangiert von Detlev Glanert) Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37 Johann Sebastian Bach: Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ BWV 639 (arrangiert für Klavier von Max Reger) (aufgenommen am 18. November 2022 in der Kölner Philharmonie) * Robert Schumann: Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 120 (Fassung 1851)

Prinz Louis Ferdinand von Preußen und Beethoven

"Der Abgott schöner Fraun, blauäugig, blond, verwegen, und in der jungen Hand den alten Preußendegen" - so hat Theodor Fontane den Prinzen Louis Ferdinand von Preußen beschrieben. Am 18. November 2022, auf den Tag genau 250 Jahre nach der Geburt des Prinzen, erinnerte der WDR mit Werken von Beethoven, Liszt und Schuman an den Pianisten und Komponisten Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Beethoven hatte ihn 1796 kennengelernt. Er spiele "nicht prinzlich oder königlich, sondern wie ein tüchtiger Klavierspieler", gab sich Beethoven beeindruckt. Sein drittes Klavierkonzert widmete er dem Prinzen.


Prinz Louis Ferdinand von Preußen und Liszt

Franz Liszt hat eines der zwei Klavierquartette des Prinzen aufgeführt. 1842 legte Liszt Themen beider Werke seiner "Élégie sur des motifs du Prince Louis Ferdinand de Prusse" für Klavier zugrunde. Der WDR beauftragte den Henze-Schüler Detlev Glanert mit deren Orchestrierung. Ein Rezensent merkte erleichtert an, Glanert "respektiert die Atmosphäre des Klavieroriginals und verzichtet auf überflüssige persönliche Überlagerungen (mit Ausnahme von vielleicht einem Zuviel an Pauken).


Prinz Louis Ferdinand von Preußen und Schumann

Das Konzert endete mit Musik von Robert Schumann, seiner 4. Symphonie. Für Schumann 1840 war Louis Ferdinand von Preußen "der romantischste aller Prinzen". Eigentlich ist "die Vierte Schumann" seine 2. Symphonie. Konzipiert war sie als "Symphonische Fantasie für grosses Orchester". Die durchaus erkennbaren vier Sätze sind ohne Pausen zu spielen. Das Publikum der Uraufführung 1841 goutierte das Werk nicht sonderlich. So ließ Schumann das Werk nicht veröffentlichen und machte sich an eine Überarbeitung. 1853 erschien die d-Moll-Symphonie als Nr. 4. Der größte Unterschied der 1851 uraufgeführten ersten Fassung zur zweiten zeigt sich im Klang. Viele Passagen waren solistisch instrumentiert, und so wirkt Erstfassung transparenter. Das "getragenere" Tempo der zweiten Fassung erklären sich manche, so der Oboist und Dirigent Heinz Holliger, mit "Schumanns Krankheit, die den Komponisten langsam gemacht" habe.

Service

WDR

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Franz Liszt/1811 - 1886
Vorlage: Prinz Louis Ferdinand von Preußen/1772 - 1806
Bearbeiter/Bearbeiterin: Detlev Glanert /*1960
Titel: Élegie sur des motifs du Prince Louis Ferdinand du Prusse S.162 - für Klavier (in der Orchestrierung von Detlev Glanert; UA)
Orchester: WDR Sinfonieorchester
Leitung: Dima Slobodeniouk
Länge: 08:00 min
Label: EBU

Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven/1770 - 1827
Titel: Konzert für Klavier und Orchester Nr.3 in c-Moll op.37
* Allegro con brio/Kadenz: Ludwig van Beethoven - 1.Satz
* Largo - 2.Satz
* Rondo, allegro - 3.Satz
Klavierkonzert
Solist/Solistin: Martin Helmchen /Klavier
Orchester: WDR Sinfonieorchester
Leitung: Dima Slobodeniouk
Länge: 35:25 min
Label: EBU

Komponist/Komponistin: Johann Sebastian Bach/1685 - 1750
Bearbeiter/Bearbeiterin: Max Reger /1873 - 1916
Titel: Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ - Choral für Orgel BWV 639 / Bearbeitung für Klavier
Ausführender/Ausführende: * Martin Helmchen /Klavier
Länge: 02:35 min
Label: EBU

Komponist/Komponistin: Robert Schumann/1810 - 1856
Titel: Symphonie Nr.4 in d-Moll op.120
* Ziemlich langsam. Lebhaft (attacca) - 1.Satz
* Romanze; Ziemlich langsam (attacca) - 2.Satz
* Scherzo; Lebhaft - Trio (attacca) - 3.Satz
* Langsam, lebhaft 4.Satz
Orchester: WDR Sinfonieorchester
Leitung: Dima Slobodeniouk
Länge: 29:25 min
Label: EBU

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