Übelkeit in der Schwangerschaft, Hyperemesis

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Hyperemesis, "Heroin Chic"

Wenn die Schwangerschaft zur Qual wird - Hyperemesis gravidarum +++ Ausgemergelt und blass - Kann der Modetrend "Heroin Chic" Essstörungen begünstigen?


1. Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit im Leben einer Frau. Die meisten können diese Phase genießen. Allerdings wird jede zweite Schwangere von Übelkeit geplagt, der lateinische Begriff: Emesis gravidarum. Diese lässt zum Glück in der Regel nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel nach. Doch bis zu 2 Prozent der Frauen leiden unter der Hyperemesis gravidarum. Die davon Betroffenen übergeben sich mehrmals pro Tag - im schlimmsten Fall bis zu 50 Mal. Eine kaum zu beschreibende Qual.

Hier sollten sich Betroffene auf jeden Fall Hilfe suchen - was gar nicht so einfach ist. Mehrere berichten, sie würden teils nicht ernst genommen, weil Schwangerschaftsübelkeit ja "normal" sei. Und das stimmt auch - aber eben nur bis zu einem gewissen Grad.
Obwohl etliche Prominente - wie die englische Herzogin Kate - von diesem Krankheitsbild betroffen sind bzw. waren gibt es kaum Gynäkologinnen, die sich damit beschäftigen.
Dabei bestehen Behandlungsmöglichkeiten. Es hat sich eine Betroffene an uns gewandt. Ihr Wunsch: Keine andere Frau soll dasselbe durchmachen müssen wie sie. Ein Beitrag von Daphne Hruby.


2. Während der Pandemie hat die Zahl der Essstörungen leider wieder zugenommen. Da ist ein neuer Trend nicht wirklich hilfreich. Seit Monaten ist der "Heroin Chic" wieder auf dem Vormarsch. Gemeint ist damit ein äußert problematischer Trend der 1990er-Jahre, als extrem dünne, blasse und ausgemergelte Models gefragt waren. "Heroin Chic" steht also nicht nur für einen Modetrend, sondern propagiert körperliche Merkmale, die mit dem Aussehen Heroinsüchtiger in Verbindung gebracht werden.

Solche medial verbreiteten, vermeintlichen "Körperideale" sind äußerst bedenklich, ungesund und gefährlich, erklärt Dr.in Elisabeth Merl. Sie ist Kinder- und Jugendpsychiaterin in Wien und auf Essstörungen spezialisiert. Hannah Balber hat mir ihr sowie mit Moderedakteurin Eva Dinnewitzer gesprochen.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA.

Service

Weitere Infos zum Beitrag über Hyperemesis gravidarum:

Interviewte Personen:

Dr.in Pia Cassik
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkte Pränataldiagnostik und Betreuung von Risikoschwangerschaften
Privatklinik "Woman & Health"
Laurenzerberg 2
1010 Wien
Tel.: +43 1 5333 654 595
E-Mail
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Sabrina Winter
Betroffene

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin: Informationen zur Medikation während der Schwangerschaft
Allgemeine Informationen über Hyperemesis gravidarum
Deutsche Hebammen Zeitschrift: Hyperemesis gravidarum. Wann wird's gefährlich?

Weitere Infos zum Beitrag über "Heroin Chic":

Interviewte Personen:

Dr.in Elisabeth Merl
Kinder- und Jugendpsychiaterin mit Spezialisierung auf Essstörungen
Canon Gasse 4/14
1180 Wien
Tel.:+43 664 54 00 525
E-Mail

Eva Dinnewitzer, MA
Moderedakteurin "Die Presse" und "Die Presse Schaufenster"
Hainburger Straße 33
1030 Wien
Tel.: +43/(0)1/514 14-243
E-Mail

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Anlaufstellen für Menschen mit Essstörungen
Allgemeine Informationen zu Essstörungen
Vogue: "Heroin Chic? Nein danke."
Studie: TikTok und Diätkultur
Studie FH St.Pölten: Social Media Trend belastet viele Jugendliche

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