Landarztpraxis

APA/DPA/KARL-JOSEF HILDENBRAND

Punkt eins

Zwei-Klassen-Medizin in Österreich

Teure Wahlarztpraxen, verwaiste Kassenordinationen. Gäste: Maria Magdalena Hofmarcher-Holzhacker, Gesundheitsökonomin, HS&I Health System Intelligence e.U. & Dr. Ludwig Kaspar, Mediziner & Dr. Arno Melitopulos, Leiter des Fachbereich Versorgungsmanagement der ÖGK
Moderation: Marlene Nowotny. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Zuerst langes Warten auf einen Termin, dann lange Wartezeiten in der Praxis und schließlich eine schnelle Abfertigung im Untersuchungszimmer: Damit haben Patientinnen und Patienten in Kassenordinationen mittlerweile zu rechnen. Sofern sie überhaupt einen Termin bekommen, denn viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte haben Aufnahmestopp. Die Patientinnen und Patienten können also entweder lange warten, eine Wahlarztordination aufsuchen und einen großen Teil des Honorars selbst bezahlen oder überhaupt eine Privatordination ansteuern und zahlen.

Grund für diese Entwicklung ist, dass sich für Kassenarztstellen immer öfter keine Nachfolge findet - die Zahl der "verwaisten" Ordinationen in Österreich steigt. Ende 2021 waren in Österreich mehr als 120 allgemeinmedizinischen Kassenverträge nicht aktiv, bei den Fachärztinnen waren es 99. Es gab rund 8.300 Kassenordinationen österreichweit - dem standen knapp 11.000 Wahlarztordinationen gegenüber. Und die Bevölkerung wächst.
Schon jetzt sprechen viele von einer Zwei-Klassen-Medizin in Österreich. Gelingt es nicht, das Kassenvertragssystem attraktiver zu machen, dürfte sich die Situation weiter verschlechtern. Auch für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte: Viele kritisieren den hohen Arbeitsdruck, die wenige Zeit, die pro Patientin bzw. Patient bleibt und die niedrigen Honorarsätze, die es wiederum notwendig machten, möglichst viele Besuche pro Tag zu verzeichnen - sonst sei eine niedergelassen Kassenordination nicht zu finanzieren.
Wie also können mehr Medizinerinnen und Mediziner davon überzeugt werden, eine öffentliche Kassenordination zu übernehmen? Welche Anreize könnten hier wirksam sein? Und droht Österreich ein Ärztinnenmangel, wenn nicht so schnell wie möglich reagiert wird?

Über diese Fragen spricht Marlene Nowotny mit der Gesundheitsökonomin Maria Magdalena Hofmarcher-Holzhacker, dem Mediziner Ludwig Kaspar, der in der Gesundheitsverwaltung der Stadt Wien tätig war, und mit Arno Melitopulos, Leiter des Fachbereichs Versorgungsmanagement der Österreichischen Gesundheitskasse, ÖGK.

Sprechen Sie mit und rufen Sie uns an: kostenfrei aus ganz Österreich während der Sendung unter 0800 22 69 79 - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Antonín Dvorak
Album: Janacek String Quartets 1 & 2 Dvorak From Cypresses
Titel: Die Zypressen für Streichquartett / Cypresses for String Quartet, B 152 Nr. 2
Ausführende: New Helsinki Quartet
Länge: 02:47 min
Label: Apex 0927406032 (2001)

Komponist/Komponistin: Antonín Dvorak
Album: Janacek String Quartets 1 & 2 Dvorak From Cypresses
Titel: Die Zypressen für Streichquartett / Cypresses for String Quartet, B 152 Nr. 12
Ausführende: New Helsinki Quartet
Länge: 02:48 min
Label: Apex 0927406032 (2001)

Komponist/Komponistin: Antonín Dvorak
Album: Janacek String Quartets 1 & 2 Dvorak From Cypresses
Titel: Die Zypressen für Streichquartett / Cypresses for String Quartet, B 152 Nr. 7
Ausführende: New Helsinki Quartet
Länge: 02:33 min
Label: Apex 0927406032 (2001)

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