Buchumschlag, César Rendueles

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiogeschichten Spezial

Der Ö1 Essay von César Rendueles

"Gegen Chancengleichheit. Ein egalitaristisches Pamphlet" von César Rendueles (aus dem Spanischen von Raul Zelik). Es liest Robert Reinagl

Chancengleichheit. Wir kennen diesen Begriff zur Genüge. Jedem Politiker kommt er gern über die Lippen. Der spanische Soziologe César Rendueles meint, die oft proklamierte Chancengleichheit, etwa im Bildungssystem, sei nur ein Trick des Neoliberalismus, um gleiche Startchancen zu garantieren, Menschen dann aber in eine Gesellschaft zu entlassen, die mit vielen verdeckten Mechanismen letztlich wieder Ungleichheit reproduziere. Deshalb hat Rendueles sein neues Buch "Gegen Chancengleichheit" genannt. So müsse die Schule junge Menschen nicht wettbewerbsfit machen, sondern sie als Bürger einer Gemeinschaft sozialisieren und damit die Demokratie festigen. Denn je mehr wir die Marktlogik verinnerlichen, desto weniger sozialen Kitt gibt es in der Gesellschaft, fürchtet Rendueles. In weiterer Folge setzt er sich für ein Grundeinkommen und eine Beschäftigungsgarantie ein, um Arbeitnehmer nicht gegeneinander auszuspielen. Und ein Einkommensdeckel soll Superreiche verhindern, die ansonsten das politische System unterminierten.

Service

César Rendueles: "Gegen Chancengleichheit. Ein egalitaristisches Pamphlet", Suhrkamp Verlag (Übersetzung: Raul Zelik)

Sendereihe

Gestaltung

  • Peter Zimmermann

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