Pathologie

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Wer stirbt woran?

Die Todesfallstatistik auf dem Seziertisch
Von Daphne Hruby

79.268 Menschen sind laut "Statistik Austria" bis Mitte November 2022 innerhalb dieses Jahres in Österreich gestorben. Das seien um 3.500 Todesfälle mehr als erwartet. Wie kommt diese sogenannte "Übersterblichkeit" zustande? Hängt sie auch vom Berechnungsmodell und der ursprünglich angenommenen Todesfallanzahl ab?

Im Zuge von Covid-19 hat sich die Definition der Todesursachen teils gewandelt. Laut WHO gilt nun jeder verstorbene Mensch, der zusätzlich positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet wird, als "Corona-Todesfall" - außer es wurde ausdrücklich eine andere Ursache ermittelt. Das resultiert in der bekannten Formulierung "an oder mit" Covid gestorben. Restlos klären ließe sich das nur im Rahmen einer Obduktion. Doch genau diese wurden in Österreich in den vergangenen Jahren und auch schon vor Covid sukzessive eingespart. Das verzerre bzw. verfälsche die Todesfallstatistik, warnen Fachleute aus der Pathologie schon lange. Bezüglich der aktuellen Übersterblichkeit gibt es viele Theorien - und noch mehr Rätsel.

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