Sofia Kantorovich und Oksana Bilous

ORF/ELISA VASS

Journal-Panorama

Ukraine: Wissenschaft unter Beschuss

Im russischen Angriffskrieg wird auch die Wissenschaft zum Ziel

Zerbombte Universitätsgebäude und Forschungsinstitute, zerstörte Archive und Museen: Ukrainische Kultur und Identität sind Angriffsziele der Russen, und dazu gehört auch die Wissenschaft. Das vergangene Kriegsjahr war auch für den ukrainischen Wissenschaftsbetrieb eine Katastrophe: Hunderttausende Studierende und Professoren mussten ins Ausland flüchten, die Community ist über die ganze Welt zerstreut. Student/innen nehmen in Luftschutzbunkern an Online-Vorlesungen teil, manche Lehrveranstaltungen werden von Schützengräben aus abgehalten. Zahlreiche Studierende und Professoren wurden an der Front getötet. Schon vor dem Krieg war die Wissenschaft in der Ukraine unterfinanziert, derzeit gibt es praktisch kein Budget dafür, weil alles für die Landesverteidigung draufgeht.

Österreich hat viele Studierende aus der Ukraine aufgenommen, Forschungsinstitute helfen Wissenschafter/innen mit Stipendien. Eine positive Folge gibt es auch: Die ukrainische Wissenschaft wird stärker wahrgenommen, das Interesse an dem 44-Millionen-Einwohner-Land wächst auch im akademischen Bereich. Die russische Wissenschaft ist hingegen von internationalen Kooperationen seit Beginn des Kriegs ausgeschlossen und wird zunehmend isoliert, Kontakte gibt es nur auf informeller Ebene.

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