Languste in Meereshöhlenwand

GEORG GLAESER

Vom Leben der Natur

Artenreiche Meereshöhlen (5)

Dunkle Lebensräume im Mittelmeer.
Der Meeresökologe Daniel Abed-Navandi spricht über Meereshöhlen.
Teil 5: Langzeitbeobachtung in Istrien

Eine Meereshöhle ist ein durch Fels begrenzter Hohlraum, der völlig vom Sonnenlicht abgeschnitten ist. Zumindest ein Teil davon sollte unter dem Meeresspiegel liegen. Es gibt unterschiedliche Typen von Meereshöhlen: Grotten, Sackhöhlen oder Tunnel. Die meisten Hohlräume gibt es im Kalkgestein.

Meereshöhlen sind ein Lebensraum für unterschiedliche Tierarten. Es sind Verstecke für den großen Braunen Zackenbarsch und die Mittelmeer-Mönchsrobbe, die vom Menschen immer mehr dezimiert werden. Auch Meeraale, Langusten und Garnelen bevölkern die marinen Hohlräume.

Die Wände der Meereshöhlen sind völlig überwachsen mit Tieren - die Gezeitenströmung liefert ihnen Nahrung in Form von Plankton. Man findet Seeanemonen, Hornkorallen, Krustenanemonen, Schwämme und Moostierchen.

Seit mehr als 30 Jahren erforscht der Meeresökologe Daniel Abed-Navandi eine Meereshöhle in der Nähe von Rovinj in Istrien. Mit Studierenden der Universität Wien untersucht er sorgsam und schonend die Wände unterhalb des Wasserspiegels. Eine Langzeitbeobachtung der Höhlenpopulation zeigt eine Verschiebung von filigranen, leicht zerbrechlichen Tieren hin zu robusten Arten - die starke Zunahme von Tauchgruppen hat Spuren hinterlassen.

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GESPRÄCHSPARTNER:
Dr. Daniel Abed-Navandi
Stellvertretender Direktor Haus des Meeres

BUCHTIPP:
Georg Glaeser, Daniel Abed-Navandi: Lebensräume im Mittelmeer.
Springer Verlag 2023

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