Wahlen in Nigeria, Wahlverwandschaft

AP/SANI MAIKATANGA

Punkt eins

Schicksalswahl in Nigeria

Das bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste Land Afrikas sucht neue Wege. Gäste: Dr. Tomi Adeaga, Literaturwissenschaftlerin, Privatdozentin an der Universität Wien & Ndubueze Fabian Mmagu, katholischer Pfarrer in Wien. Moderation: Johann Kneihs. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Ungewöhnliches brachte die Präsidentschafts- und Parlamentswahl am Samstag, 25. Februar schon im Vorfeld: Peter Obi, der nach Umfragen aussichtsreichste Kandidat, gehört keiner der zwei Parteien an, die seit Jahrzehnten die Macht in Nigeria unter sich aufteilen. Vor allem Jüngere unter den 93,5 Millionen Wahlberechtigten wollten den Wandel - und sie stellen die Mehrheit der (geschätzt) 220 Millionen Einwohner:innen: Mehr als 60% der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt.

Peter Obi und seine Anhänger fordern ein Ende der Gewalt in Nigeria und die Auflösung der berüchtigt brutalen Polizeieinheit SARS. Der ehemalige Gouverneur des Bundesstaats Anambra im christlichen Süden von Nigeria tritt gegen den verbreiteten Diebstahl von Erdöl und gegen Korruption auf, er steht für Modernisierung in der Wirtschaft und Gesellschaft, wie die Teilnahme von Frauen am öffentlichen Leben. Die Freiwilligen-Kampagne für Peter Obi - mit dem Spitznamen Obidients, die Gehorsamen - hat "Millionenmärsche" (One Million Man Marches) in zahlreichen Städten veranstaltet und gilt als größte politische Bewegung der jüngeren Geschichte Nigerias.

Einige positive Entwicklungen haben in letzter Zeit in Nigeria stattgefunden, sagt die Literaturwissenschaftlerin Tomi Adeaga, die sich in Österreich habilitiert hat. Dazu gehörten eine prosperierende Filmwirtschaft ("Nollywood") und Musikproduktion. Im Land selbst und in der nigerianischen Diaspora seien wissenschaftliche Forschung und Kreativwirtschaft von zunehmender Bedeutung. Mit Wole Soyinka stellt Nigeria den ersten Literatur-Nobelpreisträger aus Afrika südlich der Sahara.

Der katholische Priester Ndubueze Fabian Mmagu leitet die Pfarre Starchant in Wien-Ottakring, er ist auch als Psychotherapeut und in der Entwicklungszusammenarbeit tätig und in ständigem Kontakt mit seinem Ursprungsland. Aufgewachsen ist er in der Stadt Onitsha, aus der auch Peter Obi stammt.

Johann Kneihs spricht mit seinen Gästen über die vielfältige Gesellschaft und komplexe Politik Nigerias, die Herausforderungen für die Zukunft und die Hoffnung auf Veränderung im bevölkerungsreichsten Land Afrikas. Die Redaktion freut sich über Ihre Teilnahme am Gespräch, telefonisch während der Sendung unter 0800 22 69 79 oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Fela Kuti
Titel: Roforofo Fight (davon 1 min. 25 Sek. unterlegt)
Ausführende: Fela Kuti
Länge: 04:51 min
Label: Jofabro

Komponist/Komponistin: Sade
Titel: Immigrant (davon 18 Sek. unterlegt)
Ausführende: Sade
Länge: 03:46 min
Label: Epic

Komponist/Komponistin: Asa
Album: HitDisc 902
JAILER (davon 13 Sek. unterlegt)
Ausführende: Asa
Länge: 04:06 min
Label: Mercer promo

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