APA/DPA/OLIVER BERG
Vom Leben der Natur
Atmosphäre und Schadstoffbelastung (5)
Der Meteorologe Andreas Stohl über die Luftverschmutzung und ihre Erforschung.
Teil 5: Ausbreitungsmodelle als wichtiges Werkzeug
3. März 2023, 08:55
In Österreich gibt es keine Kohlekraftwerke mehr. Die großen Belastungen mit Schwefelsäure, die einst zu Saurem Regen und Waldsterben führten, gehören mittlerweile großteils der Vergangenheit an. In anderen Weltgegenden sieht das ganz anders aus. Und auch hierzulande ist nicht alles eitle Wonne. Stickoxide düngen nach wie vor flächendeckend Biotope. Für Pflanzen, die an magere Standorte angepasst sind, wird das Überleben zunehmenden schwieriger. Und auch neue Belastungen tauchen auf, etwa atmosphärisches Mikroplastik, mit bisher nicht quantifizierbaren Risken.
Inzwischen gibt es auf dem gesamten Planeten aber ohnehin keinen Ort mehr, der von Luftverschmutzung verschont wird. Selbst in Polarregionen kommt es zeitweise zu Spitzenwerten, die früher eigentlich nur in Städten gemessen wurden. Der Ruß färbt Schnee und Eis, was den Rückstrahlungseffekt verringert, und so zur globalen Erwärmung beiträgt.
Die Forschung ist daher nach wie vor sehr aktiv, um die Ausbreitung von Schadstoffen in der Atmosphäre besser zu verstehen. Die Modelle, die entwickelt werden, können auch einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten. Mit ihrer Hilfe, und mit genauen Messungen der Treibhausgase, lässt sich überwachen, wer, wo, wie viel CO2 oder Methan freisetzt. Damit kann kontrolliert werden, ob Reduktionszusagen auch eingehalten werden.
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GESPRÄCHSPARTNER:
Univ.-Prof. Mag. Dr. Andreas Stohl
Universität Wien
Institut für Meteorologie und Geophysik
Sendereihe
Gestaltung
- Thomas Thaler