Ein Mann übermalt den Schriftzug "Kosovo" in serbischen Landesfarben geschrieben

Darko Vojinovic / AP / picturedesk.com

Europa-Journal

Kosovo-Serbien, Türkei, Polen, Georgien

Kosovo-Serbien: Steht die Normalisierung der Beziehungen bevor? +++ Türkei: Die Folgen des Bebens werden noch viele Jahre spürbar sein. +++ Polen: Plötzlich im Rampenlicht der Weltpolitik +++ Georgien: Die Regierung stellt die West-Orientierung in Frage
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Kosovo-Serbien: Steht die Normalisierung der Beziehungen bevor?
Beide Seiten verpflichten sich zu normalen, gutnachbarlichen Beziehungen - so steht es in dem gemeinsamen Papier, das am Montag präsentiert worden ist. EU-Außenbeauftragter Josep Borrell hat den serbischen Präsidenten Alexander Vucic und den kosovarischen Premier Albin Kurti an einen Tisch gebracht. Sollte der Plan aufgehen, wäre es das Ende eines mehr als 20-jährigen Streites, nachdem die serbische Verwaltung 1999 mit Hilfe der NATO aus dem Kosovo vertrieben worden war. Der Weg für beide Staaten in Richtung EU-Integration wäre damit endlich frei. Zu schön um wahr zu sein, warnen viele Beobachter. Wo die Knackpunkte liegen, erklärt Kristof Bender, der Balkan-Experte der European Stability Initiative ESI.

Türkei: Die Folgen des Bebens werden noch viele Jahre spürbar sein.
Bei dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet Anfang Februar sind nach letzten Angaben ungefähr 50.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten laufen aber nur schleppend an. Ganze Städte sind zerstört und die Hilfe fehlt an allen Ecken und Enden. Verena-Sophie Maier war im Erdbebengebiet in der Türkei unterwegs und berichtet, wie die Menschen dort langsam versuchen, sich wieder so etwas wie Normalität aufzubauen.

Polen: Plötzlich im Rampenlicht der Weltpolitik
Vor dem 24.2.2022 war Rzeszów nicht mehr als eine verschlafene Kleinstadt im Südosten Polens. Doch seit dem russischen Angriff ist die Region zur Hauptdrehscheibe der Versorgung der Ukraine mit westlichen Militärgütern geworden. Die USA haben hier eine große Logistikbasis eingerichtet. Gleichzeitig haben mehrere Millionen ukrainische Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Westen in der Stadt zumindest vorübergehend Halt gemacht, mehrere tausend sind geblieben. Bei der Bevölkerung sorgt das für gemischte Gefühle zwischen Solidarität und der Sorge, selbst zum Ziel russischer Angriffe zu werden. Jan Opielka hat sich in Rzeszów umgehört.

Georgien: Die Regierung stellt die West-Orientierung in Frage
Seit der sogenannten Rosen-Revolution vor 20 Jahren gibt es Georgien politisch nur eine Richtung: Nach Westen, zu einer Integration in die EU und NATO. Doch seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist dieser strategische Kompass ins Wackeln geraten. Die Regierungspartei "Georgischer Traum" dreht die Reformen im Land zurück - auch gegen heftige Proteste aus der eigenen Bevölkerung, berichtet Tatjana Montik

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