Purim als feministischer Feiertag

7. März 2023, 06:56

Sie ist die Protagonistin der Geschichte. Mit unablässiger Willenskraft handelt sie, um ihr Volk zu retten. Zu ihren Ehren wurde das Buch Esther "Megillat Esther" benannt - das Buch, das bedächtig Wort für Wort zu Purim vorgelesen wird. Denn heute ist ein feministischer Feiertag: das jüdische Purim-Fest. Das ist ein Freudenfest, das an die Errettung des jüdischen Volkes im Achämenidenreich erinnert. Genau genommen erinnert es an eine ganz bestimmte Person: Königin Esther.

Jüdische Männer, Frauen und Kinder sind dazu aufgefordert, der Lesung der Megilla zwei Mal zuzuhören, einmal am ersten Tag, einmal am zweiten Tag. Zur Zeit der Herrschaft des persischen Königs Achaschwerosch initiert sein höchster Regierungsbeamte Haman die Ausrottung aller Juden im Königreich. Hamans Plan wird jedoch von Esther vereitelt. Sie bewegt den König dazu, Juden per Dekret das Recht auf Selbstverteidigung gegen Übergriffe zuzusprechen. Diese verteidigen sich erfolgreich und Hamans Vorhaben scheiterte.

Nicht umsonst gilt dieser Festtag in vielen jüdischen Kreisen als feministischer Feiertag. Zu Purim wird dem Heroismus einer Frau gehuldigt, die sich allen patriarchalen Herrschaftsstrukturen zum Trotz durchsetzen konnte, um das moralische Gewissen ihres Mannes aufzurütteln. Die Geschichten, die wir hören und erzählen, beeinflussen unsere Identität und lassen sie gedeihen. Die Geschichte von Purim ist also sinnstiftend und gibt uns Heldinnen als Vorbilder. Junge Frauen verkleiden sich gerne als Esther. Viele betrachten Purim als Chance, das Engagement für Frauenrechte zu feiern, Veränderungen herbeizuführen und Gerechtigkeit zu erreichen. Die Botschaft des Purim-Festes an junge Frauen ist klar: Mutig auftreten und sich gegen patriarchale Strukturen durchsetzen.

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler

Übersicht

• Internationaler Frauentag