Annalena Baerbock and Svenja Schulze

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Europa-Journal

Feministische Außenpolitik, Ukraine, Schweiz, Belgien

Was kann die feministische Außenpolitik? +++ Ukraine: Das Leid der Witwen +++ Schweiz: Die Bunker des Kalten Krieges erleben eine Renaissance +++ Belgien: Auf dem Weg in Richtung Narko-Staat

Moderation: Markus Müller-Schinwald

Was kann die feministische Außenpolitik?
Eigentlich sei es eine Selbstverständlichkeit, so haben die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und Entwicklungsministerin Svenja Schulze ihre Präsentation der neuen Leitlinien der deutschen Außenpolitik eingeleitet. Es gehe darum, Gesellschaften gerechter zu machen Und dabei könne man nicht auf die Hälfte des Bevölkerung verzichten, nämlich die Frauen. Von der österreichischen Europaministerin Karoline Edtstadler kam Zustimmung für diese neue feministische Außenpolitik. Schweden hat sich hingegen nach der letzten Wahl von diesem Prinzip wieder verabschiedet. Was unter feministischer Außenpolitik zu verstehen ist und was sie erreichen kann, erklärt die Politikwissenschaftlerin Saskia Stachowitsch von der Central European University.

Ukraine: Das Leid der Witwen
Seit dem russischen Angriff vor einem Jahr sind in der Ukraine zehntausende Menschen getötet worden, genaue Daten gibt es nicht. Für die Angehörigen der Getöteten sind diese Menschen mehr als Zahlen: Sie sind Väter, Mütter, Brüder, Schwestern und Ehepartner. In vielen Familien fehlt jetzt die Person, die bisher den Großteil des Familieneinkommens erarbeitet hat. Das ukrainische Sozialsystem ist mit dieser großen Zahl von Witwen und Waisen überfordert. Und psychosoziale Angebote, um den Verlust zu verarbeiten, sind bei weitem nicht ausreichend, berichtet Daniela Prugger.

Schweiz: Die Bunker des Kalten Krieges erleben eine Renaissance
Die Schweiz hat seit fast 200 Jahren keinen Krieg mehr erlebt. Das Land ist neutral, hat aber etwas, das kein Staat auf der Welt hat: Schutzbunkerplätze für alle 9 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Im Kalten Krieg wurde mit dem Bau der unterirdischen Schutzbauten begonnen, heute sind es 360.000. Manche haben zuhause im Keller einen Schutzraum, es gibt aber auch viele öffentliche Schutzbauten, die hunderten, ja sogar tausenden Menschen Platz bieten. Schweiz-Korrespondentin Marion Flatz- Mäser hat mehrere öffentliche Schutzbauten besucht.

Belgien: Auf dem Weg in Richtung Narko-Staat
Bombenanschläge, Schießereien und ein Justizminister, der sich in einem Safe-House verstecken muss. Die Rede ist nicht von Kolumbien, sondern von Belgien. Die Hafenstadt Antwerpen hat sich in den letzten Jahren zum wichtigsten Umschlagplatz von Kokain für Europa entwickelt. Jahr für Jahr werden neue Rekordmengen beschlagnahmt, doch das Geschäft bleibt für die Drogenkartelle lukrativ. Die Gewalt, die mit der Drogenkriminalität einhergeht, hat mittlerweile die gesamte Stadt erfasst. Aus Antwerpen berichtet Benedict Feichtner.

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