Des Cis

Stimme der Hoffnung

Die Kunst der Cellistin Camille Thomas

Fazil Say beschreibt sein Cellokonzert aus dem Jahr 2017 als künstlerische Antwort auf die Terroranschläge in Paris und Istanbul und "einen Aufschrei für Freiheit und Frieden". Es wurde für Camille Thomas komponiert, die es hier in dieser soeben erschienenen Ersteinspielung vorlegt. Auf Says Konzert folgt Max Bruchs "Kol Nidrei" für Orchester und Cello, dem Camille Thomas eine intensive Noblesse verleiht. Alle anderen Werke sind Bearbeitungen und Transkriptionen, meist von Vokalwerken. Das Album beginnt mit einer Version des "Kaddisch" aus Maurice Ravels "Deux Mélodies hébraiques", die wie etwas klingt, das Jordi Savall ausgegraben haben könnte.

Thomas' lang-atmende Phrasierung und der großzügige Einsatz von Portamento verwandeln Christoph Willibald Glucks "Tanz der seligen Geister" in eine romantische Arie und verleiht Didos Klage von Henry Purcell eine berührende Intimität. Und so ist dieses Album - trotz des pathetischen Titels - genau das: eine Stimme der Hoffnung.

Service

Aktuelle Aufnahme:
Album "Voice of Hope"
Mit: Camille Thomas (Violoncello), Brussels Philharmonic, Dirgenten: Stéphane Denève und Mathieu Herzog
Label: DGG

Sendereihe

Gestaltung