Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Unfallchirurgie, Salzkonsum

Besser derzeit nicht schwer verunglücken - Unfallchirurgische Versorgung in Österreich ist gefährdet +++ Bitte nicht nachsalzen - Wie gefährlich ist Kochsalz für unsere Gesundheit tatsächlich?


1. Die österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie schlägt Alarm. Vor allem die Versorgung von Schwerverletzten sei in Zukunft nicht mehr gesichert. Das klingt beängstigend. Es gibt mehrere Gründe für diese Notlage. Seit 2015 existiert das neu geschaffene Sonderfach "Orthopädie und Traumatologie", das die bis dahin bestehenden Sonderfächer "Orthopädie und orthopädische Chirurgie" sowie "Unfallchirurgie" abgelöst hat.
Die Ausbildung im neu geschaffenen Studium für Traumatologie hat sich in Richtung Orthopädie verlagert und vor allem die Ausbildung zur Behandlung von Schwerstverletzten hat nicht mehr denselben Stellenwert wir früher. Fachkräftemangel und Abwanderung der Fachteams in andere medizinische Bereiche -verstärkt durch die Pandemie sind weitere.

Der wichtigste Punkt ist allerdings ein Versagen der Gesundheitsverantwortlichen der Bundesländer. Denn seit 2017 sollten diese die EU-weit üblichen, landesgrenzübergreifende Trauma-Zentren organisieren. Um Schwerstverletzte bestmöglich zu versorgen. Diese hochspezialisierten Einheiten gibt es aber nach sechs Jahren nur in Salzburg (versorgt auch Teile von Oberösterreich und der Steiermark) und in Kärnten-Osttirol.
Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Unfall mit drei Schwerverletzten auf der Südautobahn in Niederösterreich. Die Verunfallten kommen zuerst in ein Bezirkskrankenhaus. Falls die überfordert sind, geht es nach St. Pölten auf die Uniklinik. Und wenn auch dort eine ausreichende Versorgung nicht möglich ist, per Hubschrauber in ein Zentrum nach Wien. Das versteht niemand. Denn in zwei Bundesländern würde ein Anruf genügen und die bestmögliche Versorgung wäre gesichert.
Ein Beitrag von Christoph Leprich.

2. Vergangenes Jahr sorgte eine Studie zum Thema Salzkonsum für Aufsehen. Das einprägsame Kürzel dafür: SSaSS. Übersetzt bedeutet das Salz-Substitution- und Schlaganfall-Studie. Das Besondere: Die Untersuchung von einem australischen Forschungsteam fand nicht unter Laborbedingungen statt, sondern in der gewohnten Umgebung der Probanden in ihren chinesischen Dörfern. Außerdem wurden die Menschen über einen überdurchschnittlich langen Zeitraum, nämlich fünf Jahre, begleitet. Die dritte Besonderheit war das Ergebnis: Kochsalzersatz senkt tatsächlich den Blutdruck und damit das Schlaganfall- und Sterberisiko.

Um zu überprüfen, ob das auch auf andere Populationen übertragbar ist, wurden nun im Zuge einer Metanalyse 21 Studien zum Thema durchleuchtet. Alle ausgewerteten Datensätze bestätigten die Ergebnisse aus China. Wir nehmen das zum Anlass uns dem Thema Salzkonsum zu widmen. Der Nephrologe Prim. Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Marcus Säemann leitet die 6. Medizinische Abteilung der Klinik Ottakring. Lydia Sprinzl hat mit ihm darüber gesprochen, wie die Niere den Blutdruck steuert und welche Rolle Salz dabei spielt.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA.

Service

Weitere Infos zum Beitrag über die unfallchirurgische Versorgung in Österreich:

Interviewpartner:

Prim. Prof. PD Dr. Kambiz Sarahrudi
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, Facharzt für Unfallchirurgie
Leiter der Unfallchirurgie im Landesklinikum Wr. Neustadt
Corvinusring 3-5
2700 Wiener Neustadt
Tel.: 02622/9004-13202
E-Mail
Homepage

Dr. Richard Maier
Facharzt für Unfallchirurgie
Gruppenfachobmann für Unfallchirurgie in der Österreichischen Ärztekammer
Gelenkszentrum Baden
Friedrichstraße 45
2500 Baden
Tel.: +43 676 4222 300
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie

Weitere Infos zum Beitrag über Salzkonsum:

Interviewpartner:

Prim. Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Marcus Säemann
Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie
Leiter 6. Medizinische Abteilung mit Nephrologie und Dialyse der Klinik Ottakring
Montleartstraße 37
1160 Wien
Tel.: +43 1 49150 2608
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Kardiologie.org: Studie: Kochsalzersatz senkt tatsächlich das Schlaganfall- und Sterberisiko
NDR: So wirkt zu viel Salz auf die Gesundheit
Nierenstiftung.de: Die Kochsalz-Kontroverse

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