Der Ö1 Essay von Valentin Groebner

"Aufheben, wegwerfen. Vom Umgang mit schönen Dingen". Von Valentin Groebner. Es liest Robert Reinagl

31. März 2023, 11:05

Was macht den Reiz der Gegenstände aus, mit denen wir uns umgeben? Was geschieht mit ihnen, nachdem wir sie in Besitz genommen haben? Und wie verändert sich das Verhältnis zwischen den Dingen und ihren Betrachtern im Laufe der Zeit? Diese Fragen stellt sich der Historiker Valentin Groebner in seinem neuen Buch "Aufheben, wegwerfen. Vom Umgang mit schönen Dingen".

Darin verfolgt er einerseits die Geschichte unserer Glücksbringer und Souvenirs von den Wohnzimmern des 21. Jahrhundert zurück in die materielle Kultur des Mittelalters mit ihren magischen Steinen, Bildern und Rosenkränzen. Andererseits haben sich in den wohlhabenden Industriegesellschaften der Moderne auch die persönlichen Besitztümer explosiv vermehrt. Sie füllen unsere Keller, Dachböden und Schränke in einem Ausmaß, dass wir sie manchmal gerne wieder loswerden würden und von einem Leben träumen mit ganz wenigen Dingen, den richtigen, wichtigen. Ökologisch sinnvoller wäre es ohnehin - aber geht das? "Aufheben, wegwerfen" ist ein Essay über die schönen Alltagsdinge, über Magie, schlechtes Gewissen, die Utopie der rabiaten Reduktion und das tägliche Durcheinander.