Drohender Bürgerkrieg im Sudan

20. April 2023, 13:00

Letzten Samstag sind im Sudan Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen 'Rapid Support Force' (RSF) ausgebrochen. Vor allem in der sudanesischen Hauptstadt Karthum haben die schweren Gefechte in dicht besiedelten Gebieten zu vielen zivilen Opfern geführt. Die humanitäre Lage spitzt sich weiter zu. Krankenhäuser können Verwundete nur eingeschränkt versorgen, Medikamente fehlen, der Strom fällt regelmäßig aus. Viele Bewohner:innen bleiben aus Angst in ihren Häusern. Es gibt Berichte über Unterbrechungen der Wasserversorgung und Plünderungen. Hilfsleistungen erreichen die Hauptstadt nicht.

Der Machtkampf zwischen dem Armeechef Abdel Fattah al-Burhan und dem Führer der RSF, Mohamed Hamdan Daglo droht das flächenmäßig drittgrößte Land in einen Bürgerkrieg zu stürzen. Die beiden waren bis 2019 enge Vertraute des Diktators Omar Al-Baschir, den sie mit Unterstützung der Bevölkerung stürzten. Anfang April 202 ist die Unterzeichnung eines Abkommens gescheitert, welches das Land von einer Militärregierung zu einer zivilen Regierung hätte führen sollen.

Natasa Konopitzky spricht mit der Übersetzerin und Flüchtlingsberaterin Manar Azrag und dem Politikwissenschaftler Jan Pospisil über die aktuelle Lage im Sudan und die Rolle der USA, Russlands und Chinas in dem Konflikt.

Sie können unter 0800 22 69 79 mitreden oder ein E-Mail an punkteins(at)orf.at schreiben.

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Natasa Konopitzky