Ennstalradweg ++ antikes Burint ++ Barrio Yungay

30. April 2023, 10:05

Der Ennstal Radweg

Auf ihrem Weg durch das Herz Österreichs durchquert die Enns vier Bundesländer, zwei Nationalparks und viele geschichtsträchtige Kleinstädte. Das macht sie zu einem attraktiven Ziel für eine Radtour. Der Start des Ennsradweges liegt im salzburgischen Flachau. Als landschaftlicher Höhepunkt präsentiert sich der Nationalpark Gesäuse in der Steiermark, wo sich der Fluss seinen Weg durch mächtige Kalkstöcke gebahnt hat. Hier und im Nationalpark Kalkalpen bringen Ranger Naturfreunden die einzigartige Fauna und Flora der Region näher. In Oberösterreich machte sich von alters her das eisenverarbeitende Gewerbe die Kraft des Wassers zunutze. Im Tal der Feitelmacher in Trattenbach kann man nachverfolgen, wie an der Enns und ihren Zuflüssen einst Produkte für den Weltmarkt gefertigt wurden. Vier bis sechs Tage dauert die Tour entlang der 254 Kilometer langen Enns, die als Grenzfluss zwischen Ober- und Niederösterreich in die Donau mündet. Stefan Spath ist für Ambiente geradelt.

Das antike Butrint

Die Lage dürfte für die antiken griechischen Siedler genauso reizvoll gewesen sein wie für die heutigen Touristen: Auf einer grünen Halbinsel zwischen Süßwassersee und Kanal, mit Blick auf das zum Greifen nahe Korfu, errichteten sie eine Stadt, die in den nächsten 2500 Jahren in römische, byzantinische, venezianische und schließlich osmanische Hände fiel - in jene des in Südalbanien bis heute präsenten Despoten Ali Pasha. Wer immer gerade das Mittelmeer dominierte, wollte an der Meerenge von Butrint sitzen. Rund ein Viertel der antiken Stadt, die 1992 mit dem Weltkulturerbe-Status geadelt wurde, ist ausgegraben. Inmitten üppiger Natur - das erfuhr Antonia Löffler auf ihrer Reise nach Butrint - erzählen ihre Überreste von wechselnden Religionen und Riten, Naturkatastrophen, Epidemien und geostrategischem Kalkül.

Das Barrio Yungay, eines der ältesten Viertel Santiagos

Das im 19. Jahrhundert entstandene Viertel trägt den Namen nach dem chilenischen Sieg in der Schlacht von Yungay. Chilenische Streitkräfte bekämpften 1839 die peruanisch-bolivianische Konföderation und waren am Ende siegreich. In den 1940er Jahren begann die Oberschicht sich hier in dieser Stadtgegend unweit des Zentrums von Santiago anzusiedeln und farbenfrohe und prunkvolle Stadthäuser zu bauen. Heute ist Yungay ein teils gentrifiziertes, hippes Stadtviertel mit viel junger Bevölkerung. Das Time Out Magazine hat Yungay vor kurzem zum neunt-coolsten Stadtviertel der Welt erklärt. In Yungay haben seit jeher viele Künstler:innen gelebt. Autoren, Musikerinnen - z.b. die berühmte Violetta Parra. Berühmt ist das Viertel für seine Street Art, die Murals und Grafitti, die als eine Art Wandzeitung gelten können. An der Matucana Strasse steht seit 2010 das Museo de la Memoria y los Derechos Humanos - das Museum der Menschenrechte. Schon von seiner Größe her ist es ein politisches Statement Santiagos. Die eingravierten Menschenrechte kann man an einer Außenwand lesen. Das Museo hat fast ausschließlich die grauenvollen Verbrechen der Militärdiktatur des Augusto Pinochet zum Thema. Peter Waldenberger hat das Barrio Yungay besucht.

Redaktion: Ursula Burkert

Service

Beitrag Ennsradweg

Ennsradweg Route und Informationen
Nationalpark Gesäuse
Nationalpark Kalkalpen
Gemeinde Flachau
Tal der Feitelmacher

Literatur:
Bikeline Radtourenbuch Enns-Radweg. Verlag Esterbauer (8. Auflage, 2022).

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