Heiraten? Ja? Nein?

30. Mai 2023, 13:00

"Wer das Patriachat verstehen will, muss mit der Ehe anfangen", schreibt die französische, in Berlin lebende Politikwissenschaftlerin Emilia Roig in ihrem neuen Buch "Das Ende der Ehe". Während für Männer die Ehe weniger Alltagsarbeit und daher größere Freiheit bedeute, bedeute sie für Frauen das genaue Gegenteil: mehr Arbeit und weniger Freiheit. Der Volksmund lästere anders darüber: Männer werden spaßeshalber bedauert, wenn es in den "Hafen" der Ehe geht.

"Dass Frauen in der Politik und in allen Sphären der Macht unterrepräsentiert sind, dass sie weniger verdienen und besitzen als Männer - das seien unmittelbare Folgen der Ehe, kritisiert Emilia Roig. Was gern "die heilige Institution" genannt wird, gehe weit über die intime Paarbeziehung hinaus. Sie strukturiere Staat, Nation, Religion, Wirtschaft und Kultur. Und deswegen sei sie unantastbar.

Warum sehen viele Menschen - nicht zuletzt Frauen - dennoch die Ehe als großes Glück an und vor allem als erstrebenswerte "Sicherheit"? Wie steht es um die Ehe in Zeiten bunter Verpartnerungen? Und warum will eine Unmenge junger Menschen mit großem Pomp heiraten?

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Service

Emilia Roig: Das Ende der Ehe. Für eine Revolution der Liebe. Ullstein Buchverlage, 2023

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andrea Hauer