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Benjamin Ferencz - Vorkämpfer für das Völkerrecht
"Benjamin Ferencz und der Traum vom Weltfrieden." Der amerikanische Jurist Benjamin Ferencz kämpft sein Leben lang gegen Krieg, Folter und Massenmord. 1947 wird er Chefankläger im Nürnberger Einsatzgruppenprozess, der die Verbrechen der Nationalsozialisten in der Sowjetunion verhandelt. Bis zu seinem Tod im April 2023 engagierte er sich für den Weltfrieden. Er wurde 103 Jahre alt.
3. Juni 2023, 09:05
"Law, not war" war das Lebensmotto des amerikanischen Juristen. In den 1950er-Jahren fordert Ferencz Entschädigungszahlungen deutscher Unternehmen an überlebende KZ-Häftlinge für die geleistete Sklavenarbeit.
Später setzt er sich für die Neugestaltung des Völkerstrafrechts ein, fordert angesichts des Vietnamkriegs in den 1970er Jahren die Anwendung der "Nürnberger Prinzipien" weltweit und avanciert zur Symbolfigur für die Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs.
2011, mit über 90 Jahren, begleitet Ferencz den ersten Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, für dessen Entstehung er sich unermüdlich eingesetzt hatte.
"Law, not war" - auch Fatou Bensouda, von 2012-2021 die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs sowie der Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck glauben an den Sieg des Rechts, obwohl ihr Alltag mehr von Rückschlägen als von Erfolgen geprägt ist.
"Hurra, wir haben nicht versagt!"
Benjamin Ferencz und der Traum vom Weltfrieden
Von Beate Ziegs
Übernahme, Deutschlandradio 2015