Peter Simonischek

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Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Leben, Tod und Sinn

Von den drei schöpferischen Tätigkeiten Gottes - Bibelessay zu Jesaja 6,1-4.8 +++ Das Leben feiern - Saga Dawa Düchen +++ Über Leben, Tod und Sinn - Gedanken von Peter Simonischek +++ Gedenkbäume statt Grabsteine - Spaziergang durch einen Waldfriedhof +++ Heilige Bäume - Verbindung zwischen Göttlichem und Menschlichem

1. Von den drei schöpferischen Tätigkeiten Gottes - Bibelessay zu Jesaja 6,1-4.8

"Heilig, heilig, heilig", so wird Gott in jenem Bibelabschnitt beschrieben, der in evangelischen Gottesdiensten am Sonntag nach Pfingsten zu hören ist: am Dreifaltigkeitsfest oder Trinitatis. Der Text stammt aus dem alttestamentlichen Buch, das nach dem Propheten Jesaja benannt ist - und das dreimal "Heilig" darin ist für die evangelische Theologin und Religionspsychologin Susanne Heine die Brücke zu Trinitatis. "Ich halte mich an die Bibel", sagt sie. "Dort sehe ich die drei schöpferischen Tätigkeiten Gottes am Werk. Erstens: Gott erschafft die Welt und alles Lebendige. Zweitens: Gott offenbart, macht sich den Menschen durch zeichenhafte Mitteilungen bekannt, zuletzt in Jesus von Nazareth, in dem, was Jesus sagt und tut, und dadurch, dass Gott ihn auferweckt und damit den Tod überwindet. Drittens: Gott erleuchtet die Menschen durch seinen Heiligen Geist, damit sie seine Zeichen in Natur und Geschichte lesen können."


2. Das Leben feiern - Saga Dawa Düchen

In der Lebenskunst-Reihe "Das Leben feiern" sprechen Menschen unterschiedlicher Religionen über ihre Feste. Diesmal geht es um den sogenannten Vajrayana-Buddhismus, also die in Tibet verbreitete tantrische Richtung des Buddhismus, die ein Zweig des Mahayana ist. Rund um den 4. Juni wird in dieser Tradition Saga Dawa Düchen gefeiert. Das tibetische "Düchen" bedeutet Feiertag, "Dawa" bedeutet Monat und "Saga" ist der Name eines Sterns, der in diesem Mondmonat des tibetischen Kalenders am sichtbarsten ist. Auch bei diesem Fest wird - wie zu Vesakh - das Leben des Buddha verehrt, des "Erwachten und Erleuchteten", der im 6. Jahrhundert vor der im Westen üblichen Zeitrechnung als Siddharta Gautama im heutigen nepalesisch-indischen Grenzgebiet geboren worden ist. Saga Dawa Düchen fasst die drei wichtigsten Ereignisse in seinem Leben zusammen: seine Geburt, seine Erleuchtung, und auch seinen Tod, also seinen Austritt aus dem Kreislauf der Wiedergeburt. Gedanken zu diesem Fest von Nanda Stüger-Kühn, Systemische Beraterin und Coach. Die Repräsentantin der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft für Oberösterreich engagiert sich als Mitarbeiterin im Internationalen Buddhistischen Zentrum Rangjung Yeshe Gomde in Scharnstein in Oberösterreich.


3. Über Leben, Tod und Sinn - Gedanken von Peter Simonischek

Lange Zeit hat Peter Simonischek bei den Salzburger Festspielen den Tod gespielt, später für viele Jahre den Jedermann. Wie er persönlich über den Tod und das Danach gedacht hat? "Die Idee des Auferstehens, des Neubeginns, des hinter sich Lassens des Todes, dass man das feiert, kann ich schon nachvollziehen. Dass wir alle leiblich wiederauferstehen werden, das ist für mich vom Glauben her die größte Herausforderung", sagt er in einem filmischen Porträt von Robert Neumüller. Es wird in der Reihe FeierAbend am 8. Juni nach der ZIB1 in ORF2 gezeigt. Ausschnitte daraus bringt Lebenskunst in memoriam des so gefeierten wie beliebten Schauspielers.


4. Gedenkbäume statt Grabsteine - Spaziergang durch einen Waldfriedhof

Über Jahrhunderte war eine Feuerbestattung in Judentum, Christentum und Islam nicht erlaubt. In mehreren christlichen Kirchen ist sie mittlerweile möglich - und damit auch das Beerdigen der Asche unter einem Baum. Kann doch dieser durchaus ein Ort würdevollen Gedenkens an einen Menschen mit seiner persönlichen Lebensgeschichte sein. Und so bietet nun auch "Klosterwald" als Gemeinschaftsunternehmen der katholischen Stifte Heiligenkreuz und Klosterneuburg sowie der Erzdiözese Wien unter anderem im Wienerwald Naturbestattungen an. Das Angebot richtet sich etwa an Menschen, die ihre Toten nicht auf einem klassischen Friedhof mit notwendiger Grabpflege beerdigt wissen möchten oder an Menschen, die schon zu Lebzeiten einen Platz in der von ihnen geliebten Natur auswählen. Maria Harmer hat sich bei einem Frühsommerspaziergang durch einen der naturbelassenen Waldfriedhöfe kundig gemacht.


5. Heilige Bäume - Verbindung zwischen Göttlichem und Menschlichem

"Stark steht der Baum und redet in die Ferne, wenn fremde Winde durchs Geäst ihm wehen; zu seinen Füßen hat er schmale Sterne aus blassem Gold wie zarte Kinder stehen …", heißt es im Gedicht "Der Baum" der österreichischen Schriftstellerin und Lyrikerin Christine Lavant. Am 7. Juni 1973, vor 50 Jahren, ist sie knapp 58-jährig gestorben. Der Dorfkindheit in Kärnten verdankte sie Wissen über Blumen, Heilpflanzen und Bäume; die Natur findet sich in ihrer Literatur zum Teil göttlich inspiriert und mythologisch überhöht wieder. Auf die Suche nach "heiligen Bäumen", Teil vieler Mythen und Sagen, hat sich auch Gundi Lamprecht begeben - und ist in zwei Wiener "Stadtwäldern" fündig geworden: im Botanischen Garten beim Schloss Belvedere und im Türkenschanzpark.

Service

Bibelessay zu Jesaja 6,1-4.8
FeierAbend: In memoriam Peter Simonischek
Klosterwald

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Johann Sebastian Bach 1685 - 1750
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Salomo Franck Nr.16 - 20
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Ludwig Helmbold
Album: BACH: DAS KANTATENWERK - VOLUME III
* 20. Jesu, meines Todes Tod / Arie Tenor (00:03:07)
Titel: O HEILGES GEIST- UND WASSERBAD BWV 165 - Kantate am Trinitatisfest (Festo Trinitatis)
Solist/Solistin: Elisabeth von Magnus
Solist/Solistin: Paul Agnew
Solist/Solistin: Klaus Mertens
Chor: The Amsterdam Baroque Choir
Choreinstudierung: Simon Schouten
Orchester: The Amsterdam Baroque Orchestra
Leitung: Ton Koopman
Länge: 03:07 min
Label: Erato 0630143362 (3 CD)

Komponist/Komponistin: John Sheppard um 1515 - 1558
Album: MUSIC FOR COMPLINE (Chormusik zur Komplet)
Titel: Libera nos I & II - Antiphon zum Dreifaltigkeitsfest (Trinitatis)
Chor: stile antico
Länge: 03:30 min
Label: harmonia mundi usa HMU 807419

Komponist/Komponistin: Franz Schubert 1797 - 1828
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Johann Philipp Neumann
Album: FRANZ SCHUBERT: MESSEN Nr.1 - 6 (u.a.)
Titel: Nr.5 ZUM SANCTUS: Heilig, heilig ist der Herr (00:03:04)
Gesamttitel: DEUTSCHE MESSE, DV 872 - Fassung für 4 stimmigen gemischten Chor, Blasinstrumente, Pauken und Orgel
Anderssprachiger Titel: Gesänge zur Feier des Heiligen Opfers der Messe, DV 872
Chor: RIAS Kammerchor
Orchester: Radio Symphonieorchester Berlin
Leitung: Marcus Creed
Länge: 03:05 min
Label: Capriccio 49438 ( 5 CD Box ) / 10244

Komponist/Komponistin: Alexander Gretschaninow 1864 - 1956
Album: LITURGIA DOMESTICA OP.79
Anderssprachiger Titel: LITURGIE DES HEILIGEN JOHANNES CHRYSOSTOMUS / 3.Vertonung
Titel: Song of the Cherubim
Chor: Bulgarischer Nationalchor "Svetoslav Obretenov"
Solist/Solistin: Boris Christoff
Solist/Solistin: Todor Grigorov Teres
Solist/Solistin: Grigor Yanev
Solist/Solistin: Blagoi Spassov
Orchester: Bulgarisches Rundfunk Kammerorchester
Leitung: Georgi Robev
Länge: 07:05 min
Label: Capriccio 10537

Komponist/Komponistin: Guru Padma Siddhi Hung
Titel: Seven-Line Prayer to Guru Rinpoche
Ausführende: Ani Choying Drolma
Länge: 03:19 min
Label: SMI CD 1051

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