Mangold mit Gartenschaufel, Garten

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Punkt eins

Die essbare Stadt

Vom Konsumraum zum Produktionsraum von Lebensmitteln. Gäste: Alexandra Frangenheim, Wirtschaftsgeographin, Transformationsforscherin, Universität für Bodenkultur Wien, Mitgründerin des Ernährungsrats in Wien & Sonja Stummerer, Architektin und Künstlerin, Projekt Zukunftstafel. Moderation: Marina Wetzlmaier. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Das eigene Gemüse anpflanzen, Obst ernten, Bienenstöcke pflegen, sich selbst mit Nahrungsmitteln versorgen - und das mitten in der Stadt. Die Vorzüge des urbanen Raumes genießen und gleichzeitig im Grünen wohnen. Idylle einiger weniger oder notwendiges Zukunftsszenario für alle?

"Essbare Stadt" lautet ein Konzept, das die Stadt als Produktionsraum von Lebensmitteln begreift. Unterschiedliche Flächen können dabei zum Anbau genutzt werden: öffentlicher Grünraum, Dächer, Terrassen oder Wände. Im Mittelpunkt steht der Gemeinschaftsgedanke. Mit der Einbindung und Beteiligung der Bevölkerung werden Stadtbewohner von Lebensmittelkonsumenten zu -produzenten. Nahrungsmittel sollen außerdem allen zugänglich gemacht werden. Doch die "essbare Stadt" geht über das einfache Garteln hinaus.

Angesichts des Klimawandels drängt sich die Frage immer mehr auf, wie eine nachhaltige, ressourcenschonende und zukunftsfähige Stadt aussehen soll. Welche Rolle spielt sie, um die Ernährungssicherheit der Menschen zu gewährleisten? Welche Möglichkeiten bieten städtische Ernährungssysteme für den Artenschutz, für Nachhaltigkeit und Gesundheit? Wie kann die Stadt neu gedacht werden und welche Anforderungen an die Stadtplanung ergeben sich dadurch? Welche gegensätzlichen Interessen gilt es abzuwägen und zu berücksichtigen?

International sowie in Österreich setzen sich unterschiedliche Initiativen und Forschungsprojekte mit Zukunftsszenarien für die Stadt auseinander. Auch technisch-innovative Entwicklungen in der Lebensmittelproduktion werden dabei untersucht, etwa die Fischzucht in Kreislaufwirtschaft oder die Produktion von Insekten. Die Wirtschaftsgeographin und Transformationsforscherin Alexandra Frangenheim hat sich in ihrer Dissertation unter anderem mit den Chancen und Herausforderungen dieser technologischen Innovationen beschäftigt. Alexandra Frangenheim ist auch Mitgründerin und eine der Sprecherinnen des Ernährungsrates in Wien. Ziel des Ernährungsrates ist es, ein zukunftsfähiges Ernährungssystem für Wien auszuarbeiten. Konkrete Forderungen zum Thema Stadt-Landwirtschaft und Raumplanung reichen vom Recht auf Grünraum, über die Förderung nachhaltiger Infrastrukturen bis zu Bildungsangeboten.

Auch der Zukunftshof in Rothneusiedl befasst sich intensiv mit Ideen für eine essbare Stadt. In Zusammenarbeit mit dem Künstlerduo Sonja Stummerer und Martin Halbesreiter (honey & bunny) wird am 14. Juni 2023 zur Zukunftstafel geladen. Im Rahmen einer Eat Art Performance diskutieren Menschen aus Wissenschaft, Kunst, Politik, Wirtschaft, Medien und Aktivismus über die Transformation zur nachhaltigen Stadt.

Sonja Stummerer und Alexandra Frangenheim geben im Studiogespräch mit Marina Wetzlmaier Einblicke in Chancen und Herausforderungen einer essbaren Stadt. Wie immer sind Sie herzlich eingeladen, während der Sendung mitzudiskutieren: Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 (kostenfrei aus ganz Österreich) oder schreiben Sie ein Email an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Playlist

Untertitel: The Bobs
Titel: Food to Rent
Ausführende: The Bobs
Länge: 02:45 min
Label: Kaleidoscope Records

Untertitel: Joachim Kühn
Titel: Food Stamps on the Moon
Ausführende: Joachim Kühn
Länge: 02:23 min
Label: ACT

Untertitel: Anöna Trio
Titel: Food of Love
Ausführende: Anöna Trio
Länge: 03:42 min
Label: KKK Records

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